Angel Beats! Vol. 1

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Bildcopyright: Universum Anime

Engel sind wunderschön und haben weiße Flügel. Dass sie jedoch scharf schießen und Gitarre statt Harfe spielen, hat man uns jedoch verschwiegen. Also hör gut zu, denn was du nun hörst, sind nicht die Klänge deines Herzens, das eh schon längst nicht mehr schlägt. Nein, es sind die „Angel Beats“!

Inhalt

Im Jenseits tobt eine Rebellion gegen Gott. Angezettelt wurde sie von Verstorbenen, die sich ihrem Schicksal nicht ergeben wollen und darum gegen ihre unausweichliche Auslöschung mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln ankämpfen. Auf diesem ungewöhnlichen Schlachtfeld erwacht eines Tages der Oberschüler Otonashi, dem jede Erinnerung an sein früheres Leben fehlt. Zu seinem Erstaunen befindet er sich auf einem ganz gewöhnlichen Schulgelände, lediglich das Mädchen mit dem Gewehr im Anschlag, das ihn bei seinem Erwachen begrüßt, gibt ihm leisen Anlass zur Sorge. Die junge Schützin in Schuluniform stellt sich ihm schließlich als Yuri vor - selbsternannte Anführerin der SSS (Shinda Sekai Sensen - „Sterben ist schrecklich Front“) - und steckt mitten in einem persönlichen Kreuzzug gegen Gott.

 

Sie fordert den völlig verwirrten Otonashi auf, sich ihrer Rebellengruppe anzuschließen, die sich dem Kampf gegen das hier herrschende System verschrieben hat. Denn wer in dieser Schule den Regeln folgt und sich eingliedert, der ist dazu verdammt, endgültig zu verschwinden: Um zum Beispiel als Wasserfloh wiedergeboren zu werden, wie schlimme Gerüchte erzählen. Dieses Schicksal wollen die Mitglieder der SSS nicht teilen und organisieren darum den Widerstand. Ihr primärer Gegner ist dabei die junge Schulsprecherin, der sogenannte „Engel“, der mit der Schulleitung zusammenarbeitet und aus seinem Arm eine Klinge generieren kann. Das muss Otonashi gleich zu Beginn schmerzhaft feststellen. Da in dieser Welt niemand sterben kann, weil alle schon tot sind, dienen Waffen hier lediglich dazu, den Feind zeitweilig aufzuhalten. Die Aktionen der SSS belaufen sich darum in den meisten Fällen darauf, den Schulalltag zu stören, Prüfungen zu manipulieren und den übrigen Schülern die Essensmarken aus der Tasche zu ziehen. Für Ablenkung sorgt bei all diesen Aktionen die Girlie Band „Girls Dead Monster“, die ebenfalls dem Widerstand angehört und regelmäßig die Stimmung zum Kochen bringt. Nur sehr langsam findet sich Otonashi in diese seltsame Welt ein und der Zweifel bleibt, ob der „Engel“, dieses unschuldig aussehende Mädchen, das Otonashis Sympathie geweckt hat, wirklich ihr Feind ist. Kann man eigentlich überhaupt gegen Gottes Macht gewinnen?

Details

Der 13-teilige Anime nach einer Idee von Jun Maeda ist eine gelungene Mischung aus Drama und Comedy, abgeschmeckt mit hochwertigen Animationen und coolen Sounds, die direkt ins Ohr gehen. Die in der Serie dargestellte jenseitige Welt präsentiert sich dem Zuschauer als eine Art Fegefeuer, in dem die gequälten Seelen auf ihre Erlösung warten, der sie jedoch selbst im Wege stehen. Erst wenn sie ihren Schmerz loslassen und Frieden finden, können sie die Zwischenwelt verlassen, was von allen Mitgliedern der SSS als komplette Auslöschung ihres Wesens angesehen und darum bekämpft wird. Im Zentrum des Geschehens steht dabei immer auch die Frage nach der Existenz eines höheren Wesens. Zugleich kommt der Humor nicht zu kurz: Als besonderer Running Gag fungiert dabei die Tatsache, dass die Charaktere eben nicht sterben können, aber dennoch bei diversen Aktionen auf spektakuläre Weise den Tod finden – nur um dann wieder aufzuerstehen. Darüber hinaus scheint jeder der SSS - Mitglieder einen schlimmen Schmerz aus seinem früheren Leben mitgenommen zu haben, einzig über Otonashis Vergangenheit besteht bis zum Ende der fünften Folge noch Unklarheit. Man darf gespannt sein, mit welchen Enthüllungen die weiteren Episoden aufwarten werden.

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Umsetzung

Ein herausragendes Merkmal von „Angel Beats!“ ist mit Sicherheit die Musik, die von der fiktiven Band „Gils Dead Monster“ beigesteuert wird. Die Gruppe Anant-Garde Eyes arrangiert in Wirklichkeit die Tracks. Die Lieder sowie die Hintergrundtracks werden passgenau in die Serie eingefügt, unterstützen den pathetischen, lustigen oder melancholischen Grundtenor der jeweiligen Szene und machen definitiv Lust auf mehr. Der Ton der DVD – wahlweise Japanisch oder Deutsch - kommt dagegen leider nur im DD 2.0-Format daher, allerdings in sehr guter, klarer Klangqualität. Eine besondere Leistung liefern auch die deutschen Synchronsprecher ab. Die Stimmen verleihen ihren Figuren Gefühl und Tiefgang und passen sehr gut zum jeweiligen Charakter. Ebenfalls gelungen sind die weißen, deutschen Untertitel, deren Timing passt und die gut zu verfolgen sind; Dubtitel sucht man hier vergeblich. Handwerklich besticht „Angel Beats!“ durch eine flüssige Animation und sehr detailreiche, realistische Hintergründe. Farben sowie Helligkeit des Bildes ändern sich passend zur betreffenden Szene und kommen im 16:9 Format fehlerfrei zur Geltung.

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Packung

„Angel Beats!“ Volume eins kommt in einer handelsüblichen, transparenten Amaray-Hülle. Das Cover zeigt sowohl die Anführerin der Gruppe als auch den „Engel“ und Protagonisten Otonashi selbst. Die Rückseite wurde mit mehreren kleineres Screenshots und einem Artwork versehen und wirkt sehr schön und farbenfroh. Der Rückentext erzählt einiges zur Handlung, gibt aber nicht zu viel Preis. Selbst eine Episodenliste findet sich hier. Außerdem gibt es natürlich die rechtlichen und technischen Details abzulesen. Da es sich um ein Wendecover handelt, kann im heimischen Schrank das FSK Logo verborgen werden. In der Hülle liegt noch ein Flyer, den man auf keinen Fall wegwerfen sollte. Sammelt man drei von ihnen und schickt sie ein, bekommt man einen Sammelschuber für die DVD Serie.

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Extras

Neben den besagten Flyern befinden sich noch zusätzlich einige digitale Extras auf der DVD. Das Textless Opening und Ending gehört mittlerweile schon zum guten Ton jeder Anime-DVD und ist auch hier vorhanden. Darüber hinaus hat man sich dazu entschieden, die Vorschau auf die nächste Folge gesondert ins Bonusmaterial zu stellen. Sie unterscheidet sich von der Preview, die direkt an die Episoden anschließt, dadurch, dass sie nicht nur Ton und japanische Schrift enthält, sondern auch passende Bilder aus der jeweiligen Folge. Zu guter Letzt befindet sich noch ein Audiokommentar zu Episode Eins auf der DVD, in dem die Synchronsprecher von Yuri und Otonashi ihr Statement zu diversen Themen abgeben. Leider reden die beiden wie ein Maschinengewehr Gottes, sodass man nur mit Anstrengung mit den Untertiteln mitkommt. Amüsant ist das Geplänkel aber allemal.
 

Fazit!

„Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt“ heißt die Devise dieser unterhaltsamen Anime-Serie, die in hochwertigem Gewand daherkommt und dem Zuschauer auch noch ordentlich etwas auf die Ohren gibt – sowohl im musikalischen Bereich als auch die wirklich gute deutsche Synchro betreffend. Das erste Volume lässt sich da auch nicht lumpen und liefert gleich fünf Folgen zu einem guten Preis. Die Extras fallen zwar etwas mager aus, aber die bildliche und klangliche Qualität überzeugt. Ein schöner Start einer vielversprechenden Serie.

Inhalt
3
Bild
2
Ton
6
Synchronisation
2
Untertitel
2
DVD-Menü
5
Extras
7
Preis-/Leistungsverhältnis
2
Gesamt
2

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