Chobits Vol. 1

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Bildcopyright: Madhouse, CLAMP, ADV Films

ADV brachte im Juni 2005 die erste DVD mit vier Episoden der Animeserie Chobits heraus. Das bei EMA erscheinende gleichnamige Manga ist bei uns bereits schon lange ein Hit und alle Chobits- und Clamp-Fans können sich nun auch vom Anime überzeugen lassen.

Inhalt

Hideki Motosuwa kommt vom Lande und will unbedingt an die Uni von Tokyo, um dort zu studieren. Blöderweise lehnt diese ihn ab, sodass der naive Junge beschließt, in die Großstadt zu gehen, um sich dort am Seki-Förderinstitut für seine Aufnahmeprüfung vorzubereiten. Gleich bei seiner Ankunft fällt ihm die unglaubliche Vielfalt der Persocoms (humanoide Computer) auf, die es in Tokyo gibt – Hideki ist begeistert, wünscht er sich doch nichts sehnlicher als einen hübschen Persocom an seiner Seite. Doch Persocoms sind nicht gerade billig, wie Hideki feststellen muss und so kann er seinen Traum erstmal vergessen.
Doch das Schicksal meint es gut mit ihm: Gleich an seinem ersten Abend in Tokyo findet er ein besonders hübsches Exemplar am Müll. Natürlich nimmt er es gleich mit nach Hause, jedoch steht Hideki gleich vor dem ersten Problem: Wie zum Geier schaltet man es ein? Nach vielen missglückten Versuchen findet der Junge endlich den Power-Schalter (an einer besonderen Stelle, versteht sich) und der Persocom erwacht tatsächlich zum Leben! Einen lebensgroßen hübschen Computer kann man natürlich nicht lange verheimlichen und so findet Hidekis neuer Nachbar und Klassenkamerad Shinbo schnell heraus, was der chaotische Junge in seinem Zimmer hat. Zum Glück kennt Shinbo sich – im Gegensatz zu Hideki – gut mit Persocoms aus, doch hier ist selbst er überfragt: Chii – so nennt Hideki den Persocom, da „Chii" das einzige Wort ist, das sie kennt – hat keine gespeicherten Dateien auf der Festplatte und scheint ohne Betriebssystem zu laufen! Zudem ist sie sehr lernfähig.
Shinbo vermittelt Hideki und Chii an den Persocomspezialisten Minoru, der jedoch auch ratlos ist, aber er hat einen Verdacht: Chii könnte eine der legendären Chobits sein, Persocoms die eigenständig denken und fühlen können. Minoru gibt Hideki einen Rat: Verliebe dich niemals in einen Persocom!

Details

„Chobits" ist ein Anime, bei dem natürlich die Comedy-Schiene im Vordergrund steht, aber bereits die ersten Folgen deuten ein romantisches Knistern an, auch wenn der unerfahrene Hideki momentan noch ganz andere Probleme hat. Hideki selbst ist eine Witzfigur der besonderen Art, da er sowohl unglaubliche Naivität als auch pubertäre Gedanken an den Tag legt. Er ist zwar im sprichwörtlichen Sinne eine „Unschuld vom Lande", jedoch ist er mit den üblichen (erotischen) Fantasien eines jeden Jungen und dem Drang, in der Öffentlichkeit Selbstgespräche zu führen, ausgestattet.
Hidekis Unbeholfenheit gegenüber Frauen und seine tollpatschigen Versuche, diese zu überwinden, sind urkomisch mitanzusehen. Mit Chii hat er da so seine liebe Not, da der ungewöhnliche Persocom nicht nur ausgesprochen hübsch ist, sondern auch keine weiblichen Hemmungen besitzt, was ihm öfters Nasenbluten beschert. Hideki muss Chii nicht nur das Sprechen beibringen, er muss ihr auch zeigen, wie sich ein Mädchen verhält und benimmt – eine Aufgabe, bei der der unberührte Junge des Öfteren an seine Grenzen stößt. Doch nicht nur Chii ist lernfähig, auch Hideki ist es – und es ist sehr unterhaltsam, den beiden bei ihren unterschiedlichen Lektionen zuzusehen.

Madhouse, CLAMP, ADV Films

Umsetzung

Die technische Umsetzung von „Chobits" ist sehr zufriedenstellend: Die Bildqualität ist sehr gut, die Farben satt und kontrastreich. Die Tonqualität ist auch gut gelungen, auch wenn einige Stimmen manchmal ein wenig blechern klingen. Die japanische Synchro ist wie immer absolut gelungen, die deutsche Synchronisation hingegen hat mich ein wenig enttäuscht, da die meisten der Sprecher entweder einfach nicht gut waren oder nicht zu ihren Rollen gepasst haben. Allen voran die Stimme von Hideki (gesprochen von Sascha Kaufmann), die so gar nicht zu einem 18-Jährigen passen will und die Atmosphäre des Anime weitaus nicht so vermitteln kann wie die japanische Version. Weiterhin sind die schauspielerischen Qualitäten einiger Sprecher sehr zu hinterfragen. Schade eigentlich, denn gerade aus dieser Serie hätte man mit guten deutschen Sprechern viel mehr herausholen können.
Deswegen empfehle ich anspruchsvollen Anime-Fans die japanische Sprachversion mit deutschen Untertitel, die wirklich gut gelungen ist. Die Untertitel stimmen vom Timing her nahezu perfekt, sind nicht verpixelt und gut lesbar (gelb mit schwarzer Umrandung; nicht-gesprochene Texte sind weiß mit schwarzer Umrandung).

Madhouse, CLAMP, ADV Films

Packung

Auf dem im zarten rosa gehaltenen Cover sind Chii und Sumomo in Badeanzügen zu erkennen. Darüber befindet sich in einem rosaroten Oval der Schriftzug „Chobits". Auf der Rückseite befinden sich wie gewohnt eine Inhaltsangabe, Screenshots und DVD-Daten. Wem dieses Design nicht zusagt, kann von dem Wendecover Gebrauch machen, indem er das Cover einfach umdreht. Hier ist auf der Vorderseite ein schönes Artwork von Chii abgebildet und die Rückseite beinhaltet Inhaltsangaben zu den vier auf der DVD enthaltenen Episoden.
Die DVD enthält zudem noch ein auffaltbares Poster, auf dessen Vorderseite wieder Chii und Sumomo zu sehen sind. Auf der Rückseite gibt es Infos, Screenshots und Studien zu den Figuren Hideki Motosuwa, Chitose Hibiya, Chii, Sumomo und Hiromu Shinbo.

Madhouse, CLAMP, ADV Films

Extras

Auf der DVD finden wir eine für eine Anime-DVD nicht kleine Anzahl an Extras: die Intro- und Outro-Animation ohne Credits, eine Bildergalerie (leider sind viele Bilder an manchen Stellen verpixelt), die DVD-Credits und „Mehr von ADV" (Trailer). Außerdem ist noch ein besonderes Extra auf der DVD enthalten: Audiokommentare über die gesamte 4. Episode von Sascha Kaufmann („Hideki") und Barbara Seifert („Chii"), die sich gegenseitig interviewen und über ihre Rollen, die Figuren und die Story sprechen.
Schließlich gibt es dann noch das bereits erwähnte Poster als Alternative für ein Booklet.

Fazit!

„Chobits" ist eine lustige Serie über die ungewöhnliche „Beziehung" eines naiven Jungen und seinem hübschen Persocom, deren DVD-Umsetzung von der technischen Seite gut gelungen ist und einiges an Extras zu bieten hat. Jedoch ist die deutsche Synchro nicht das Gelbe vom Ei, daher ist allen Fans die japanische Version ans Herz zu legen. Dennoch macht die Serie Spaß und ist allen Comedy-Fans zu empfehlen.

Inhalt
4
Bild
2
Ton
3
Synchronisation
6
Untertitel
4
DVD-Menü
4
Extras
7
Preis-/Leistungsverhältnis
4
Gesamt
4

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