Inhalt
Im Jahre 2017 nach Kaiserlicher Zeitrechnung oder im 228. Revolutionsjahr ist der Krieg zwischen Europa und dem Britannischen Reich noch lange nicht vorbei. Nach der Besetzung von Japan und dessen Umbenennung in Area 11 gilt das stolze Land nun als Kolonie Britannias, wodurch automatisch alle „Elevens“ in Europa als „feindliche Ausländer“ betitelt wurden. Ihnen wurde sämtlicher Besitz genommen und nun stecken sie in Ghettos, in denen sie ihr Dasein fristen.
Nun aber betrauert das europäische Volk viele Verluste im Kampf gegen die britannische Euro-Britannia-Einheit, die es sich zum Ziel gemacht hat, Europa, aus dem sie einst stammten, zurück zu erobern. Die Schuld dafür geben sie den Politikern, die durch ihre falschen Entscheidungen zu viele Opfer fordern.
Um das zu ändern, wird die neue Einheit W-0 ins Leben gerufen. Ihr gehören ausschließlich Elevens an. Sie werden in den Ghettos rekrutiert mit einer Aussicht darauf, dass ihre Familien Staatsbürgerschaft erlangen, und dann in die Missionen geschickt, die am wenigsten Aussicht auf Erfolg haben. So sollen die europäischen Truppen geschont bleiben und weniger Opfer gefordert werden.
Stabsoffizierin der Einheit ist Leila Malcal und so gar nicht mit diesen Methoden zufrieden. Zwar wird die W-0 mit der neusten Nightmare-Technologie, den Alexander ausgestattet, aber trotz allen bringt man an ihnen Selbstzerstörungs-Mechanismen an. Als die Einheit komplett zu fallen droht, versucht der Kommandant diese in die Luft zu jagen, wird jedoch von Leila aufgehalten. Nach einer Auseinandersetzung der beiden, überlebt letztlich nur ein einziger Soldat: Akito Hyuga. Seine Kampfkraft ist außergewöhnlich. Leila jedoch trauert um all die gefallenen Japaner und wird nach ihrer Rückkehr zur Kommandantin der W-0 Einheit ernannt. Zwar ist ihr klar, welchem Zweck die Einheit dienen soll, doch sie selbst schwört sich, dass sie keinen Japaner mehr sterben lassen wird. Akito fungiert als ihr persönlicher Leibwächter, doch was hat es eigentlich mit dem jungen Mann auf sich?
Details
Mit den OVAs „Code Geass – Akito the Exiled“ befinden wir und zeitlich zwischen „Code Geass – Lelouch of the Rebellion“ und „Code Geass – Lelouch of the Rebellion R2“, also kurz nach der vernichtenden Niederlage der schwarzen Ritter, als Zero offiziell als tot galt.
Die Handlung spielt sich jedoch an einem ganz anderen Ort ab, denn Europa wurde in der Serie rund um Lelouch nur am Rande erwähnt. Somit sind Vorkenntnisse zwar gut, vor allem auch, da altbekannte Gesichter wieder zu sehen sind, aber nicht zwingend notwendig. Wenn man jedoch ohne Vorkenntnisse schaut, muss man sehr genau zuhören und vielleicht das Booklet konsultieren, wenn man mit Zeitrechnungen oder ähnlichem verwirrt ist.
Die erste OVA verbringt den größten Teil der Zeit damit, uns die Protagonisten der Serie etwas näher zu bringen und Zeit und Ort, an dem wir uns befinden, besser zu erklären. In der zweiten finden sich dann weiter wichtige Charaktere ein und die Handlung nimmt an Fahrt auf.
Um etwas Neues zu schaffen, das sich nicht auf die Handlung der Serie bezieht, wurde für die OVA großteils ein neues Team geschaffen, welches sich dem Werk widmete. Für das Charakterdesign wurde natürlich wieder CLAMP um Hilfe gebeten.
Umsetzung
Man merkt, dass sich hier einiges getan hat. Das Charakterdesign ist etwas weicher geworden, die Kämpfe der Knigtmares sind nun vollkommen computeranimiert und schinden vor allem auch durch spektakuläre Kamerafahrten Eindruck. Man merkt förmlich wie viel Mühe in die einzelnen Elemente der Serie geflossen sind. Dabei wirken besonders die schnellen Kämpfe sehr flüssig und man hat selten das Gefühl, dass alles überladen wirkt. Auch die neuen Knightmareframes namens Alexander kommen hier vor allem durch ihre Besonderheit, den „Insektenmodus“ sehr zur Geltung, denn dieser macht sie schnell und gibt gleichzeitig eine sehr ungewöhnliche Bewegungsform zum Besten.
Daneben kann sich auch der Ton wirklich hören lassen. Wer ein Surround-Sound-System hat, wird aufjubeln, denn die Tonspur ist in DTS HD MA 5.1 gehalten und so hat man auch wirklich das Gefühl, mittendrin zu stecken. Der Ton ist klar, gut gemischt und in keinem Fall störend.
Bei der Synchronarbeit hat man sich wieder sichtlich Gedanken um Sprecher gemacht, so bekommen Altbekannte natürlich die ihnen zustehende Stimme. Neue wiederum sind fast ausnahmslos gut besetzt, doch hier und da sticht mal jemand etwas negativ aus der Reihe. Natürlich ist das immer Geschmackssache, doch wer trotz allem die OVAs lieber im Original erleben möchte, der kann dies ohne Probleme tun.
Dabei kann die japanische Sprache deutsch untertitelt werden. Dank dem guten Timing und der angenehmen Schrift sind die Untertitel auch für Anfänger geeignet.
Packung
Die Verpackung der ersten beiden OVAs erinnert ein wenig an die DVD-Versionen der Serie. Sie kommt in einem Pappschuber, auf dem ein großes Artwork der wichtigsten Charaktere zu sehen ist. Der Schriftzug mutet dabei leicht silber schimmernd an. Dank einem Sticker wird hier auf das Aufdrucken des FSK-Logos verzichtet. Die Rückseite gibt die Schlüsselszene wieder, die Leila zur Kommandantin macht und außerdem vier Screenshots, inhaltliche und rechtliche Details. Die eigentliche „Hülle“ sitzt dabei recht locker und kann bei leichtem Neigen zu Tage gefördert werden.
Hier sehen wir weitere Artworks, dieses Mal der Protagonisten Leila und Akito, die Rücken an Rücken stehen. Hier wurde leider das Logo aufgedruckt. Aufgeklappt gibt es auf der linken Seite eine Lasche für die Boni, auf der rechten Seite eine sichere Halterung für die Blu-ray, unter der sich das Symbol der W-0 Einheit befindet.
Extras
Als Boni liegen den OVAs zwei Booklets bei – eines zu jeder von ihnen. Dabei geben sie in guter alter „Code Geass“-Manier jede Menge Hintergrundinformationen und Details preis, die das Fanherz höher schlagen lassen und Neulingen den Einstieg erheblich erleichtern.
Dabei wird nicht nur die Handlung ein wenig erklärt, sondern auch die politische Lage, wie genau die Aufteilung der Länder, wie sie jetzt ist, entstand und was genau es mit den momentanen Entwicklungen der Bundesrepublik Europa auf sich hat. Auch Charaktere werden genauer beleuchtet und bestimmte Manöver der OVAs genauer analysiert. Wer sich also nicht spoilern möchte, sollte die Informationen, herausfiltern. Wieder einmal sehr interessant sind die Details, die zu den Knightmares bereitgestellt werden und diese beinahe real wirken lassen. Außerdem gibt es Charakterentwürfe, Interviews mit Takahiro Kimura (Charakter-Designer) und Akira Yasuda (Vorlagen-Gestalter der Knightmare Designs) und ein lustiges kleines Tagebuch der Katze Elizabeth.
Fazit!
Wer nach der Serie rund um den jungen Lelouch noch nicht genug aus der Welt der Geass hatte, aber sich bei diesem Spin-off eventuell Sorgen um das Originalwerk gemacht hat, der sei beruhigt. Zwar wird hier eine komplett neue Geschichte angeschnitten, doch diese strahlt noch immer die gleiche Atmosphäre aus, wie es auch schon bei der Serie der Fall war. Dabei wird in den ersten zwei OVAs nichts durcheinandergebracht oder das Original in Frage gestellt, eher im Gegenteil: man fühlt sich, als wäre man zurück aufs Schlachtfeld gekehrt und würde dieses Mal einfach eine neue Situation sehen und so ist es auch. Spannend, actiongeladen und liebevoll detailliert. Die Geschichte macht Lust auf mehr und die Figuren weisen wieder einmal sehr starke und eigensinnige Charakter auf. Und auch die Boni überzeugen wieder einmal.
An der Umsetzungsschraube wurde ebenfalls ein bisschen gedreht und so kommt man hier in den Genuss von beinahe allem, was man sich nur wünschen kann. Selbst der sonst oft vermisste Surround-Sound kommt zum Tragen und kann von sich überzeugen.
Als Fan von „Code Geass: Lelouch of the Rebellion“ und denen, die denken, dass sie es werden könnten, ist „Code Geass: Akito the Exiled“ ein echter Schatz.
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