FLCL Vol. 1

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Bildcopyright: Production I.G. & GAINAX, KGI, SPVision

Langeweile und Trübsinn verfolgen den 12-jährigen Naota, der seinem tristen Alltag am liebsten entfliehen will. Als er der skurrilen Haruko begegnet, ändert sich aber sein bis dahin geordnetes Leben: "FLCL - Furi Kuri“ Vol. 1 beschreibt fortan das chaotische Treiben der wohl schrägsten Helden der Anime-Geschichte...

Inhalt

Naota Nandaba lebt in Mabase und ist ein gewöhnlicher Jugendlicher; etwas eigen, aber eigentlich das, was man eben normal nennt. Da sein älterer Bruder, den er ziemlich verehrt, nach Amerika ging und seine Freundin Mamimi zurückließ, hängt sich diese nun an ihn. "Takkun" aber, wie sie ihn nennt, weiß noch nicht so recht, wie er ihre Annäherungsversuche deuten soll. Wie sich bald herausstellt, sind das aber seine geringsten Sorgen, denn schon wenige Augenblicke später wird er von der verrückten 19-jährigen Haruko mit ihrer gelben Vespa erfasst und beinahe ins Jenseits befördert. Als sie den wieder zu sich kommenden Naota auch noch mit ihrer Rickenbacker Bassgitarre eins über den Schädel zieht, gehen bei ihm endgültig für eine Weile die Lichter aus. Am Abend bemerkt er schließlich, dass mit der riesigen Beule auf seiner Stirn etwas nicht stimmt. Er ahnt jedoch nicht, was bald darauf mit ihm geschehen wird...
Das Chaos nimmt Gestalt an: Die nach eigenen Angaben außerirdische Haruko scheint auf etwas zu warten und zieht als Hausmädchen bei Naota und seinem Vater und Großvater ein, die eine so attraktive Gehilfin im frauenlosen Heim gut gebrauchen können. Ganz zu seinem Leidwesen, denn Haruko ist nicht gerade ein verträglicher Zeitgenosse. Doch schon bald zeigen sich Naotas seltsame Fähigkeiten, denn aus seinem Kopf wachsen plötzlich Roboter, die mit ihm sogar fusionieren.
Doch auch Mamimi trägt ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit in sich und entpuppt sich schließlich als Feuerfanatikerin, die durch das Videospiel Firestarter mit einer Serie von Brandstiftungen in Verbindung zu stehen scheint.
Unterdessen scheint Haruko ihre seltsamen Pläne weiterzuverfolgen, die sie immer wieder mit der riesigen Fabrik Medical Mechanica in Verbindung bringen. Doch welche Rolle spielt Takkun in ihrem Vorhaben?

Details

Während die bizarre Story noch nicht erahnen lässt, worauf es überhaupt hinausläuft, scheinen auch die Charaktere mehr als undurchsichtig zu sein und es ist schwer abzuschätzen, wie sich die Handlung fortsetzen wird. Auch das Screenplay, die Gestaltung der Serie und ihre Umsetzung ändern sich in den beiden Episoden von Szene zu Szene und gehen sogar zeitweise in den Manga-Stil über.
Viele Handlungsstränge werden vereinfacht dargestellt und die Grimassen verzerren oftmals das manchmal dramatische oder actionreiche Bild, was aber nicht minder interessant wirkt. Vom ersten Moment an fesselt diese sechsteilige OVA-Serie aus dem Jahr 2000 und verliert bis zum ebenso verrückten Ending nicht an Spannung.
Der durchgängig rockige und von Gitarren durchzogene Soundtrack der Gruppe "The Pillows" sei zusätzlich hervorgehoben, denn durch jene OVA-Serie erlangte die Formation Berühmtheit. "Hybrid Rainbow" ist nur ein Song aus der OVA, der sich sofort als Ohrwurm festsetzt. Die OVA aus dem erfolgreichen Studio Gainax, u. a. "Neon Genesis Evangelion", besticht durch eine skurrile und bemerkenswert verrückte Handlung.

Production I.G. & GAINAX, KGI, SPVision

Umsetzung

Neben der sehr guten japanischen Synchronisation kann sich auch die deutsche Sprachfassung hören lassen, wenn auch mit sehr unterschiedlichem Stimmbild. Als deutsche Synchronsprecher konnten u. a. Beate Pfeiffer (Nadia in "Die Macht des Zaubersteins") als Mamimi, Shandra Schadt (Lina Inverse, Victoria Seras in "Hellsing") als Haruko und Gerhard Acktun (Mauzi aus "Pokémon") gewonnen werden, die durch eine sehr gute Aussprache ihren Rollen Leben einhauchen. Einzig Naota wirkt etwas zu erwachsen für einen 12-Jährigen.
Die weißen Untertitel sind verständlich und angepasst umgesetzt und als Subtitles auch in guter Qualität. Neben der sehr schönen Tonqualität des besonders hervorzuhebenden Soundtracks von "The Pillows" ist natürlich auch die Bildqualität sehr gut gelungen. Auffällig bei der OVA-Serie sind die sehr vielen Kontraste und unterschiedlichen Atmosphären; so wechselt das Farbschemata von grau zu schwarzweiß und dann wieder zu bunt und schrill. Auch vereinzelte japanische Schriftzüge zur Unterstreichung von emotionalen oder situativen Gegenständlichkeiten und kleinere Standbilder sind keine Seltenheit.

Production I.G. & GAINAX, KGI, SPVision

Packung

Geliefert wird die DVD in einer knallgelben Papphülle (keine Amaray-Hülle!), die wie ein Buch aufgeklappt wird. Darin befindet sich ein durchsichtiges Innenleben für die DVD-Scheibe, die auch die hinter dem Silberling befindliche Gestaltung sichtbar macht. Das Cover zeigt Haruko im Manga-Design mit ihrer Vespa und der Rickenbacker und in großen schwarzen Buchstaben das Logo "FLCL". Das Outfit der DVD besticht durch die Extravaganz der Erscheinung - genau wie die Serie selbst: Im Manga-Outfit sind Comicszenen im Innenteil zu finden sowie eine farbige Illustration von Yoshiyuki Sadamoto, der sich für das Charakterdesign verantwortlich zeigte.

Production I.G. & GAINAX, KGI, SPVision

Extras

In der DVD-Hülle finden wir ein kleines Booklet vor, welches der Aufmachung der DVD entspricht. Darin sind die wesentlichsten Charaktere mit Bild und kurzem Zusatztext abgebildet und in flippiger Gestaltung präsentiert, jedoch zeichnen sich hier bereits kleinere Tipp-/Schreibfehler ab, z. B. wurden Namen falsch geschrieben. Auf der Rückseite des kleinen Booklets, welches eigentlich "nur" aus einer zusammengefalteten Seite besteht, finden wir noch zwei kurze Zusammenfassungen der beiden Episoden vor, während auf der Rückseite der DVD-Hülle eine allgemeine Zusammenfassung steht sowie Angaben zum Genre, zur Sprache, den Untertiteln, zu den enthaltenen Specials und natürlich Bildformat und Laufzeit. Auch vier Screenshots in unterschiedlicher Größe wurden hier abgebildet.

Fazit!

Eine sich lohnende Investition, nicht nur für Fans von herrlich komischen Stories. Auch Science-Fiction-Freaks kommen hier auf ihre Kosten, denn das bisher ungelüftete Geheimnis von Kanchi und Naotas Hörnern hat nicht minder viel mit Technik zu tun und was "Medical Mechanica" bedeutet, wissen wir auch nach der zweiten Episode noch nicht. Spannend und verrückt zugleich: SO ETWAS ist man bislang von GAINAX nicht gewöhnt!!!

Inhalt
4
Bild
4
Ton
4
Synchronisation
2
Untertitel
2
DVD-Menü
4
Extras
2
Preis-/Leistungsverhältnis
3
Gesamt
3

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