Inhalt
Japan ist ein sicheres Land. Es gibt kaum etwas, dass man fürchten muss. Die Kriminalitätsrate, die bereits niedrig war, ist weiter gesunken, ebenso wie auch die Selbstmordrate drastisch gesunken ist. Dagegen sind Geburtenrate und auch der Konsum gestiegen. Was will man mehr? Doch warum genau ist das alles passiert?
Jeder Schritt der Bürger wird von Kameras überwacht. Außerdem wurde ein gewisses „Gesinnungskomitee“ gegründet, welches dafür sorgen soll, die falschen Einstellungen der Menschen zu bestrafen und wenn nötig… „wieder gerade zu biegen“. Als ultimative Lösung gibt es eine flächendeckende Impfung, die jeder Schüler bei seiner Einschulung über sich ergehen lassen muss. Bei 999 aller Schüler wird diese Impfung weder positive, noch negative Folgen haben. Bei jedem 1000. jedoch wird eine Nanokapsel in den Körper geschleust, die zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt zwischen seinem 18. und 24. Lebensjahr ihre Wirkung entfalten und seinen Träger töten wird. Das ist deshalb wichtig, damit die Menschen sich klar werden, wie wichtig das Leben ist. Auch Fujimoto musste diese Impfung als Kind über sich ergehen lassen, doch endlich ist er 25 Jahre alt und somit außer Gefahr. Er hat seine Ausbildung als Ikigami abgeschlossen und wird nun denjenigen, die für das System sterben sollen, genau 24 Stunden vor ihrem Tod die Nachricht über dieses überbringen. Unter all den Menschen trifft es nur eine kleine Handvoll, doch schon direkt nach seiner Ausbildung wird ihm schmerzhaft klar, was es bedeutet, keiner von vielen, sondern ein lebendes Individuum zu sein. Wie werden seine Empfänger reagieren? Was bedeutet der Tod für einen angehenden Musiker? Einen depressiven Selbstmord-Kandidaten? Einen liebevollen Bruder? Und was für den, der die Nachricht ihm und seiner Familie überbringt? Als wie gut erweist sich dieses perfekte, makellose System wirklich? All diese Fragen werden gestellt und die Antwort liegt bei jedem selbst… könntest du es verantworten?
Details
„Ikigami – Der Todesbote“ versucht dem Zuschauer den Sinn des Lebens und seine Bedeutung näher zu bringen. Nicht nur die eigene Bedeutung, sondern auch, was das eigene Leben für andere bedeuten kann und wie vergänglich es ist. Dabei wird auch gut der Kontrast eines Menschenlebens im Einzelnen und für die Menge gezeigt. Die Idee sowie das Drehbuch zum Film stammen aus Motoro Mases Kopf sowie Feder. Er schuf den Manga „Ikigami“, auf dessen Grundlage der Film entstand. Er dachte dabei auch ein wenig an den Krieg, als es noch sogenannte „Akagami“ gab, rote Briefe, mit denen Jugendliche einberufen wurden. Motoro Mase überlegte sich also, wie es wohl heute für diese Jugendlichen wäre und auch, wie sehr sich die Ansicht über eine Situation ändert, wenn sie einen selbst betrifft, oder ob sie allgemein ist. Der Hauptdarsteller Shota Matsuda, der die Rolle des Fujiwara übernimmt, gewann dank seiner eindrucksvollen Darstellung 2008 den Ishihara Yujiro New Actor Award und 2009 den Award als „Bester Newcomer des Jahres“ der japanischen Filmakademie.
Umsetzung
Nichts an „Ikigami – Der Todesbote“ erinnert an eine mindere Asia-Produktion. Man merkt schon an der Umsetzung, dass dieser Film etwas Großes werden sollte. Die Schauspieler zeigen allesamt ihr Talent und reißen den Zuschauer in den Bann um Leben und Tod. Auch die Perspektiven und Positionen der Kameras sind immer gut und genau gewählt, wobei auch stark auf Atmosphäre geachtet wurde. Bildformat ist, wie bei allen neueren Filmen, 16:9, während der Ton sich wahlweise in DD 2.0 oder DD 5.1 anwählen lässt. Wer jedoch weder Japanisch verstehen kann, noch Filme mit Untertitel mag, wird sich vielleicht noch einmal überlegen müssen, ob er sich diesen Film zuleg, denn als Sprachausgabe ist hier lediglich die japanische Originalspur vorhanden. Diese ist jedoch wirklich klasse und bringt auch die Gefühle sehr gut zur Geltung. Die Untertitel werden automatisch dank der angewählten Menü-Sprache ausgewählt. Somit hat man hier die Wahl zwischen Deutsch, Französisch und Niederländisch. Die Untertitel sind gut getimt und dank ihrer gelben Farbe mit der schwarzen Umrandung und der angenehmen Größe lassen sie sich auch auf jedem Untergrund lesen. Alles in allem ist die Umsetzung wirklich gut gelungen.
Packung
Eine herkömmliche schwarze Amaray-Hülle umgibt die DVD. Auf dem Cover sieht man neben dem großen weißen „Ikigami – Der Todesbote“ Schriftzug noch Fujimoto, einen Todesbescheid zwischen den Fingern, neben ihm die Menschen, deren Leben er mit seiner Botschaft verändern wird. Die untere Ecke wird von dem FSK-Logo verdeckt, jedoch handelt es sich glücklicherweise um ein Wendecover. Nimmt man also das Coverblatt heraus und dreht es um, hat man das gleiche Bild noch einmal ohne FSK-Logo. Der Rückentext beschreibt gut, was man von dem Film erwarten darf. Stilistisch findet man auch hier wieder einen Todesbescheid und der Text wirkt wie mit einer Schreibmaschine geschrieben. Auch findet man hier eine Liste der Schauspieler und Beteiligten, sowie rechtliche und technische Hinweise.
Extras
Als Extras finden sich auf der DVD noch drei kleine Filme, in denen man einen Eindruck von der Einstellung der Schauspieler und der am Film Beteiligten bekommt. Der erste Clip heißt „Wenn ich einen Ikigami-Todesbescheid bekommen würde…“. Hier beantworten beinahe alle Schauspieler, sowie auch Manga-ka und Regisseur die Frage, wie sie ihre letzten 24 Stunden verbringen und wie sie sich fühlen würden, wenn sie einen Ikigami-Todesbescheid bekommen würden. Dies geht etwa fünf Minuten. Der zweite kleine Film trägt den Namen „Beim Dreh von „Ikigami““. Hier kann man knapp zehn Minuten bei den Dreharbeiten zusehen und sich anhören, was für Probleme oder Unsicherheiten es beim Dreh gab. Egal ob es daran lag, dass der Film auf einer Manga-Vorlage basiert, oder ob es um einzelne Rollen geht, hier wird auf alles eingegangen. Der letzte Clip namens „Über die Welt von „Ikigami““ zeigt in etwa zweieinhalb Minuten, wie die Filmleute über das Japan denken, in dem ihre Geschichte spielt. Wer sich für so etwas interessiert, wird hier seinen Spaß haben.
Fazit!
„Ikigami – Der Todesbote“ ist sowohl in seiner Umsetzung, als auch Thematik ein wirklich spezieller Film, der viel zum Nachdenken anregt. Wer sich über den Sinn des Lebens oder auch den Wert eines Lebens Gedanken macht, sollte auf jedem Fall einmal reinsehen, aber auch jene werden den Film gern willkommen heißen, die sich für tiefsinnige Filme interessieren und auch dramatische Ereignisse nicht scheuen. Wer auch immer diesen Film gesehen hat, wird zumindest einen Moment über das eigene Leben nachgrübeln. Wirklich empfehlenswert.
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