Incite Mill – Jeder ist sich selbst der Nächste

Geschrieben von Bettina
Bildcopyright: Sunfilm Entertainment / Hideo Nakata / Tiberius Film

Ein Jobangebot mit super Stundenlohn, exzellentem Essen und einer Dauer von gerade mal sieben Tagen. Klingt doch perfekt! Wenn es da nicht einen Haken gäbe. Umsonst ist schließlich nur der Tod. Und der kostet das Leben.

Inhalt

Eigentlich klingt das Ganze zu schön, um wahr zu sein: Ein Stellenangebot mit einem wahnsinnigen Stundenlohn, Unterkunft, Essen und einer Dauer von gerade mal sieben Tagen. Das denken sich auch vier Frauen und sechs Männer, die sich auf den Deal einlassen. Keine Altersbeschränkung, einzige Voraussetzung: Sie sind sich darüber im Klaren, dass sie während dieses Forschungsexperiments unmoralische und irrationale Situationen erleben könnten.
Als die sich völlig fremden schließlich in ihrer Unterkunft ankommen, werden sie von einer geheimnisvollen Stimme und einem Roboter mit Greifarmen begrüßt, die ihnen zunächst die Regeln erklären.
Ab 22 Uhr haben die Bewohner auf ihren Zimmern zu sein. Sollten sie dagegen verstoßen, wird sie der „Wächter“, der vorgestellte Roboter, eliminieren. Sollte ein Verbrechen geschehen, muss es aufgeklärt werden. Derjenige, der sich als siegreicher Detektiv erweist, bestimmt, wer der Täter ist und wie lange dieser ins Gefängnis muss. Das Experiment endet, wenn es nur noch zwei Überlebende gibt, die sieben Tage vorbei sind oder die Forscher das Experiment für nicht mehr durchführbar erklären.
Ein ziemlicher Schock für die Teilnehmer. Auf so eine Art von „Job“ waren sie nicht vorbereitet. Sie beschließen, die sieben Tage friedlich miteinander zu verbringen, was sich allerdings als nicht so einfach herausstellt. Immerhin findet jeder der Teilnehmer in seinem Zimmer eine Truhe mit einer Waffe darin. Ob Pistole oder Schürhacken, bei nicht abschließbaren Zimmertüren, kann das mächtig Angst einjagen. Immerhin sind einem die anderen fremd. Man weiß ja auch nicht, ob sich nicht vielleicht doch ein Mörder unter ihnen befindet.
Auch die merkwürdigen Zahlen unter der Uhr im Esszimmer beginnen mit jedem Tag, höher zu zählen. „Willkommen im Paranoia-Haus!“

Details

Der Film ist in verschiedene Tage aufgeteilt und bis auf ein Pärchen kennen sich die Leute nicht wirklich untereinander. Dennoch scheint sich teils Vertrauen aufzubauen, was die ganze Sache natürlich ergreifender macht. Man weiß hin und wieder erst spät, wer wirklich für den nächsten Mord verantwortlich war und kann daher miträtseln und ebenfalls Detektiv in diesem Horror-Szenario spielen. Die Szenerie mit dem unterirdischen Haus, seinen verschiedenen Zimmern und dem langen, ovalen Flur rund um das Gemeinschaftszimmer mit Küche, ist ideal zum Versteck spielen. Auch die Regel, dass nach zweiundzwanzig Uhr niemand mehr sein Zimmer verlassen darf, regt an. Weiß man doch genau, dass dies früher oder später jemand tun wird. Alles in allem ist die Idee wirklich gut und spannend gestaltet, auch wenn sie an sich nichts Neues ist. Es gibt ab und an Blut zu sehen, aber nicht übermäßig, weshalb der Film auch für schwächere Gemüter verkraftbar ist. Die einzelnen Charaktere haben jeder seine eigene Story, wofür allerdings nicht viel Zeit bleibt. Daher kann es einem bei manch einem Sterbenden zwar leidtun, aber wirklich ans Herz geht es nicht. Das Ende lädt zum Überraschen ein.

Sunfilm Entertainment / Hideo Nakata / Tiberius Film

Umsetzung

Die deutschen Stimmen sind sehr gut besetzt worden. Man merkt, dass die Synchronsprecher wahrscheinlich bereits mit asiatischen Filmen vertraut sind.
Auch die Bild- und Tonqualität ist nicht zu bemängeln. Sehr gute bis gute Qualität für einen Film auf DVD. Wer allerdings das japanische Flair genießen will, sollte sich den Film mit den deutschen Untertiteln ansehen. Denn im Originalton kommt der Horror noch besser rüber. Die Untertitel selbst sind in Weiß mit schwarzer Umrahmung gehalten, was sie sehr gut lesbar macht. Auch die Geschwindigkeit ist gut und die Texte verständlich. Trotz dass der Plot nicht neu ist, ist der Film gut umgesetzt worden und die Szenenübergänge sind flüssig und stimmig. Auch die Schauspieler wissen, was sie tun.

Sunfilm Entertainment / Hideo Nakata / Tiberius Film

Packung

Die durchsichtige DVD-Hülle besitzt ein Wendecover, um das FSK- Logo ins Innere zu verbannen. Ansonsten hat das Cover nichts mit dem Film selbst zu tun, was einen ziemlich in die Irre führen kann. Denn es zeigt eher coole Typen, die um sich schießen oder mindestens dazu bereit sind.
Die Rückseite zeigt ein paar Screenshots, gibt eine kurze Filmbeschreibung wieder und macht Werbung, indem Vergleiche zu ähnlichen Filmen gezogen werden. Natürlich gibt es auch die üblichen Angaben zur DVD, wie Sprachen, Tonformat, Untertitel, Bildformat und Laufzeit.

Sunfilm Entertainment / Hideo Nakata / Tiberius Film

Extras

Als kleines Extra sind auf der DVD der Trailer in deutscher und japanischer Version vorhanden sowie ein „Making of“ des Films. Dieses ist im Originalton mit deutschen Untertiteln vorzufinden, wobei der Schauspielneuling Ohno Takuro von seinen Erlebnissen beim Dreh erzählt.
Außerdem wird Werbung für folgende DVDs gemacht: „Die Nacht der Wölfe“, „Ritter des heiligen Grals“, „Eiszeit – New York 2012“, „Sleepless Night“, „Gantz 1“ und „Gantz 2“.
Diese Trailer sind alle auf Deutsch und müssen einzeln angewählt werden, wenn man sie sehen möchte. Die einzigen asiatischen Produktionen sind hier Gantz 1+2.

Fazit!

Man sollte sich bei diesem Film auf keinen Fall vom DVD-Cover beeinflussen lassen. Denn das Szenario hat nicht wirklich viel mit coolen Leuten und Herumballern zu tun. Dass am Ende nicht alle überleben, ist von Anfang an klar. Manch einer mag sich sehr bald denken können, wer am Ende übrig bleibt. Dennoch ist es interessant, mit den detektivischen Ideen der Personen mit zu raten. Schließlich ist das Ende dann doch anders als erwartet. Für Asienfans ist dieser Film durchaus zu empfehlen. Wer allerdings eine komplett neue Story erwartet, wird hier enttäuscht. Solche Experimente gab es nun schon öfter, wenn auch eindeutig blutiger.

Inhalt
6
Bild
2
Ton
4
Synchronisation
3
Untertitel
3
DVD-Menü
8
Extras
9
Preis-/Leistungsverhältnis
2
Gesamt
2

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