Inhalt
Seit nunmehr einem Jahr arbeitet Junya Mochizuki in der Systemabteilung eines Computerunternehmens. Das klingt vielleicht nach einem langweiligen Bürojob, aber der Schein kann trügen und in einem Beruf wie diesen kommt man manchmal herum. So gehört es auch zu Junyas Pflichten, den erfolgreichen Abteilungsleiter Honma zu Vorverkäufen zu begleiten. Den besten Eindruck hinterlässt er dabei jedoch nicht unbedingt, kommt er doch schon zu Beginn zu spät und verpasst beinahe den Zug nach Niigata. Honma ist allerdings gewillt, über solche Kleinigkeiten hinwegzusehen, scheint er doch ein ziemliches Interesse an Junya zu haben. Eine Tatsache die er auch nicht zu verheimlichen versucht, kommt er Junya doch nicht selten näher, als es unter Arbeitskollegen üblich oder angebracht wäre. Ein kurzer Blick hier, eine längere Berührung da, erst als es auch zu Küssen kommt und Honma sich sogar daran macht ihn auszuziehen, stellt Junya ein für alle mal klar, dass er nicht schwul ist. Um Erfolg zu haben, muss man allerdings häufig mehr tun, als einem lieb ist...
Schnell findet sich Junya damit ab, nicht zuletzt weil er Honma bewundert und gleichzeitig an seinen eigenen Fähigkeiten zweifelt. Verkompliziert wird diese Situation jedoch durch die Tatsache, dass gleich zwei weitere Arbeitskollegen ernsthaft und aufrichtig an dem jungen Mann interessiert sind. Fujita, der bereits eng mit Junya befreundet ist, einerseits und Miyagawa, die trotz der männlichen Konkurrenz nicht aufgeben will, andererseits. Wie reagiert Junya auf die mehr oder weniger dezenten Annäherungsversuche der beiden? Und was wird er tun, wenn es einerseits mit aufrichtigen Gefühlen zu tun hat, gleichzeitig aber seinen Körper im Tausch gegen Erfolg im Berufsleben hergeben kann?
Details
Alles wie gewohnt: Das Charakterdesign könnte typischer für das Genre nicht sein und auch charakterlich sind die Figuren eine Anhäufung von Stereotypen. So gibt es in jeder möglichen Beziehung stets den dominanten und den unterwürfigen Part. Gerade was diesen Aspekt angeht, übertreibt man es ab und an ziemlich, da die Dialoge über die Gehorsamkeit einzelner Figuren mehr als lächerlich sind.
Ein Punkt der manch potentiellem Zuschauer vielleicht missfallen wird, meiner Ansicht nach allerdings die ohnehin nicht wirklich gelungene Handlung zumindest davor bewahrt auf schlechtestes Softpornoniveau herab zu sinken, ist die erzwungene Beziehung Junyas mit einem alles andere als attraktiven Geschäftspartner. Einerseits zeigt der Anime damit doch tatsächlich, dass es mehr gibt als nur androgyne Schönlinge, andererseits zeigt es, wie gewillt Junya ist, sich für seinen Beruf zu verkaufen. Zu schade nur, dass man daraus nicht wirklich etwas gemacht hat. Überraschend war auch, dass man mit Miyagawa tatsächlich eine erwähnenswerte Frauenrolle eingebaut hat, die auch noch erstaunlich oft das Wort ergreifen darf. Dennoch ist und bleibt dies letztlich ein simpler Erotikfilm.
Umsetzung
Für heutige Verhältnisse wirkt die Optik ziemlich schwach. Vor allem Unschärfe und blasse Farben verschlechtern den Gesamteindruck. Dennoch, berücksichtigt man das Alter, gibt es zumindest optisch nicht viel, das einen stören wird.
Akustisch ist der Anime ebenso in Ordnung. Ob es sich bei den Tonspuren um DD 2.0, DD 5.1 oder sonstiges handelt, ist leider nicht ersichtlich. Es würde mich jedoch wundern, wenn man es hier mit mehr als jeweils DD 2.0 zu tun hätte.
Überhaupt nicht in Ordnung ist leider die deutsche Synchronisation. Wo die japanische Fassung noch sehr gelungen ist, da ist die deutsche Fassung geradezu eine Beleidigung für die Ohren. Die meisten Sprecher klingen amateurhaft und vor allem unmotiviert, als wären sie im Begriff einzuschlafen.
Die gelben Untertitel können im Gegensatz zur deutschen Synchronisation voll überzeugen. Das Timing stimmt, Fehler findet man nicht. Ab und an wirkt es, als würden sie sich zu sehr an die Synchronisation halten, am positiven Eindruck ändert dies allerdings nichts.
Packung
Die Vorderseite des rosaroten Amaray-Case zeigt Junya und Honma, einander berührend, mit Fujita im Hintergrund. Außerdem findet man den Schriftzug des Titels, das Pink Lemon Logo und die Skyline der Stadt als Hintergrund.
Die Rückseite, welche einen schwarzen Hintergrund hat, bietet insgesamt zehn Screenshots und ein paar einleitende Worte zur OVA. Des Weiteren gibt es hier natürlich die obligatorischen Informationen bezüglich Altersfreigabe, Sprachfassungen, Untertitel, Laufzeit, Genre und Bonusmaterial.
Öffnet man das Amaray-Case, findet man ein Booklet, welches für weitere Anime House Veröffentlichungen wirbt, eine Postkarte sowie ein das Covermotiv übernehmende Miniposter.
Extras
Bei den Extras finden sich reichlich Informationen über die Romanvorlage, die Übersetzung sowie Charakterdesignerin Kazuma Kodaka (u.A. "Kizuna"). Außerdem gibt es hier eine Vorschau auf den zweiten Teil von „My Sexual Harrassment“, Trailer zu anderen, genreverwandten Produktionen welche von Anime House veröffentlicht wurden oder noch werden und schließlich die Credits, wobei in einem Videoclip sowohl die japanische, als auch die deutsche Crew aufgelistet werden.
Ein Booklet gibt es nicht, dafür aber wie bereits erwähnt die Postkarte und das Miniposter.
Fazit!
„My Sexual Harassment“ ändert an dem Vorurteil, dass Erotikfilme schwache Stories hätten, nichts. Man muss aber zugeben: das wird hier auch gar nicht versucht. Fans sollten wissen, die Handlung ist primär nur ein Pausenfüller zwischen den möglichst heißen Sexszenen. Daran soll es also nicht scheitern. Weit schwerwiegender ist hingegen, dass man wirklich wenig für sein Geld bekommt. Nach knapp über 30 Minuten bekommt man auch den Abspann zu sehen und das Bonusmaterial ist mehr als dürftig. Wer also über den Kauf nachdenkt, sollte dies auch wirklich gut tun.
Neuste Artikel
Welcome to the N.H.K.! Vol. 1 (DVD)

Der Hikikomori Tatsuhiro Sato ist der großen Weltverschwörung auf der Spur gekommen:
Mithilfe von Unterhaltungsmedien will die NHK alle Japaner beeinflussen und eine Armee aus Stubenhockern züchten!
Violet Evergarden - The Movie (Blu-ray) – Limited Special Edition

Violet versteht jetzt die Bedeutung der Worte „Ich liebe dich“, was ihr sehr bei ihrer Arbeit als Autonome-Korrespondenz-Assistentin hilft. Dennoch hat sie niemanden, zu dem sie diese Worte sagen kann.
ReLife – Final Arc (Blu-ray)

ReLife spielt mit deinen Gefühlen, deinen Hoffnungen und deiner Vorstellung von deinem idealen Selbst!
Psycho Pass Staffel 3 Vol 2 - Blu-ray

Eine Macht nimmt in Japan Gestalt an, die das Sybill-System herausfordert und erneut die Farbtonüberprüfung zu umgehen versucht. Die Inspektoren beider Organisationen versuchen, ihre jeweiligen Interessen durchzusetzen.
Kolumne
Wie übersteht man das restliche Jahr?

Viele verwirrende Maßnahmen wurden wieder einmal von unserer Regierung ausgesprochen. Totaler Lockdown, aber Lockerungen zu Weihnachten und dafür kein Silvester. Wer blickt denn da noch durch?
Wer somit einfach zu Hause bleiben und sich bis zum nächsten Jahr nicht mehr von der Couch bewegen will, bekommt von uns ein paar Tipps gegen Langeweile.
Shiso Burger Hamburg

Wir waren zu zweit für euch bei Shiso Burger Hamburg, um euch sagen zu können, ob sich ein Besuch lohnt.