Inhalt
Daigo ist vor Jahren nach Tokyo gezogen, um in einem Orchester Cello zu spielen. Kaum hat er es in ein großes Orchester geschafft und ist einen Kredit für ein teueres Cello eingegangen , geht dieses auch schon bankrott und er muss sich etwas Neues einfallen lassen. Betrübt berichtet er seiner Frau von der Arbeitslosigkeit und sie beschließen gemeinsam in das Dorf Yamagata zurück zu kehren, wo Daigo seine Kindheit verbrachte. Dort steht das Haus seiner verstorbenen Mutter und da müssen sie zumindest keine Miete bezahlen. Seine Frau versucht, es positiv zu sehen und zieht mit ihm in das Haus seiner Mutter, um von zu Hause aus ihrer Arbeit als Webdesignerin nachzukommen. In einer Zeitungsanzeige werden Fachkräfte für ein Reiseunternehmen gesucht und prompt ruft Daigo dort an. Am nächsten Tag kommt er zum Vorstellungsgespräch und wird direkt angenommen. Dabei weiß er immer noch nicht, was er eigentlich genau machen muss. Er zeigt seinem zukünftigen Chef die Anzeige und dieser lächelte nur. Es ist ein Tippfehler. Hierbei geht es nicht um irgendeine Reise, sondern um die letzte Reise, die der Mensch antreten wird. Daigo ist geschockt und will eigentlich absagen, doch sein Chef drückt ihm schon eine Vorbezahlung in die Hand. Er kann nicht nein sagen, da seine Frau ansonsten für alles aufkommen muss und das will er ihr nicht antun. Weil dieser Job verachtet ist, erzählt er seiner Frau nicht, welche Tätigkeit er ausüben muss.
So vergehen Monate. Doch es ist klar, dass es sich irgendwann rumsprechen wird. Beim Fernsehen sieht seine Frau, dass er in dem Werbespot zu der Firma auftaucht. Sie ist geschockt und will, dass Daigo sich eine normale Arbeit sucht, doch er sieht das nicht ein: Jeder muss einmal sterben, egal ob er oder sie. Sie geht und wird zu ihrer Mutter ziehen, bis er es einsieht.
Wochen vergehen und keiner kam auf den anderen zu. Daigo arbeitet noch immer für das Unternehmen, die die Nokan-Zeremonie an kürzlich Verstorbenen verrichtet. Plötzlich, als er von der Arbeit kommt, wird er von seiner Frau überrascht. Sie ist schwanger von ihm und will noch immer, dass er sich eine andere Arbeitsstelle sucht. Wird er sich diesmal anders entscheiden?
Details
„Nokan – Die Kunst des Ausklangs“ erzählt die Geschichte von Daigo, dessen Schicksal andere Wendungen nimmt, als er es sich vorgestellt hatte. Die Thematik Tod steht hier im Mittelpunkt. Alles dreht sich um die Arbeit des Nokan-Rituals, in welchem die Verstorbenen auf ihre letzte Reise vorbereitet werden. Man merkt im Film, wie anders die Menschen in dem Dorf mit dieser Art Beruf umgehen. Er ist nicht gern gesehen, gehört aber zum Leben dazu. Aber auch seine Freunde, die sich erst dagegen stellen, werden im Wandel der Zeit durch den Tod der anderen zu einer anderen Sicht zu dieser Arbeit und des Rituals gezwungen. Das Drama um diesen Beruf und eigentlich um das Leben von Daigo zieht sich durch den ganzen Film. Am Ende lernt er sich seinen Problemen zu stellen und im guten Umgang damit weiter zu leben.
Dieser Film gewannt 2009 den Auslands-Oscar und wurde allein in Japan mit zehn Filmpreisen ausgezeichnet. Bei der Musik war der bekannte Joe Hisaishi am Werk, der schon für Studio Ghibli einige Meisterwerke komponierte.
Umsetzung
Der 120 minütige Film umfasst insgesamt zwei Tonspuren: Japanisch in Dolby Digital 5.1 und Deutsch in ebenfalls Dolby Digital 5.1. Auch eine Untertitelspur in Deutsch ist vorhanden, damit man den Film auch original vertont genießen kann. Der Untertitel ist gut lesbar und hebt sich klar vom Hintergrund ab. Es handelt sich nicht um einen Dubtitel. Leider ist er an den Rändern leicht pixelig. Zu der deutschen Synchronisation kann man nur sagen, dass sie im Mittelwert liegt. An manchen Stellen kommen die Stimmen nicht authentisch genug beim Betrachter rüber. Daher empfehle ich hier den Film in Originalvertonung mit Untertitel zu schauen.
Die Qualität des Bildes ist okay und passt wunderbar zur Stimmung des Filmes. Den Film seht ihr im Format 16:9 auf eurem Fernseher.
Packung
Den Film bekommt ihr in der üblichen DVD-Verpackung. Auf dem Vordergrund seht ihr das typische Bild von Daigo an seinem Cello draußen auf der Wiese vor dem Gebirge. Auf der Rückseite findet ihr neben Klappentext und technischen Angaben auch noch einige Screenshots zum Film.
Extras
Natürlich dürfen bei solch einem grandiosen Film die Extras nicht fehlen. Neben der klassischen Trailershow des Publishers findet ihr ein Interview mit dem Regisseur Yojiro Takita bei den Extras. Dieser berichtet über die Entwicklung des Filmes und was sie sich darunter vorstellten. Das Ganze wurde in das Englische übersetzt.
Fazit!
Tiefbewegend, dramatisch und liebevoll! Ein Film mit Klasse, der auch Tabuthemen anspricht und behandelt. Er zeigt Kultur und die Züge des Lebens, die wir manchmal gehen können. Dieser Film wurde nicht ohne Grund mit vielen Filmpreisen und 2009 mit einem Oscar ausgezeichnet.
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