Inhalt
Lain Iwakura ist still, schüchtern und unauffällig. Gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer großen Schwester lebt sie in einer ruhigen Wohngegend und führt ein monotones Schülerdasein. Bis zu dem Tag, an dem sich eine Mitschülerin umbringt. Als sei diese Nachricht nicht schon tragisch genug, erhalten wenig später mehrere Schüler eine Mail der Verstorbenen – auch Lain. Schnell geht das Gerücht um, dass diese Mail nur ein böser Scherz sei; doch Lain hat ihre Zweifel.
Diese Mail bringt zwei Dinge gleichzeitig ins Rollen: Zunächst entfacht sie Lains Interesse für Computertechnik. War sie vorher auf diesem Gebiet ihren Altersgenossen unterlegen, entwickelt sie sich rasant zu einem richtigen Technikfreak. Zudem häufen sich fortan seltsame Ereignisse wie die Tatsache, dass sie Stimmen hört oder den vermeintlichen Geist Verstorbener sieht. Auch bekommt sie von ihren Freundinnen gesagt, sie hätten im Cyberia, einem angesagten Club unter Jugendlichen, ihre Doppelgängerin gesehen. Als Lain sich schließlich von ihnen dazu überreden lässt, einmal mit ins Cyberia zu kommen, werden alle Anwesenden unfreiwillig Zeuge eines mehrfachen Mordes. Doch nicht nur das: Plötzlich wird Lain von weiteren Gästen im Cyberia für ihre Doppelgängerin gehalten.
Kurz nach dem Vorfall im Cyberia wird Lain ein kleines Computerbauteil zugespielt, welches sich als ein sogenannter „Psyche“ herausstellt und eingebaut im eigenen Rechner dem Besitzer eine erweiterte Nutzung des Netzwerks „Wired“ ermöglicht. Lain beschäftigt sich immer eingehender mit der Wired, was jedoch auch gleichzeitig ihre Persönlichkeit zu verändern scheint. Nicht nur, dass sie außerhalb der Schulzeit kaum noch von ihrem Computer wegzubekommen ist, wirkt sie auch zunehmend immer offener und kommunikativer. Ihre große Schwester, die sich eigentlich sonst wenig um Lain kümmert, findet dies seltsam und auch Lains beste Freundin macht sich langsam Sorgen.
Lain taucht nichtsdestotrotz immer tiefer in die Wired ein und sieht diese zunächst als Parallelwelt zur materiellen Welt, schließlich aber sogar als realer als die materielle an...! Sie verschafft sich Zugang zu immer mehr Informationen und steuert auf einen Wissensstand hin, dem immer weniger ihrer Mitmenschen folgen können...
Details
„Serial Experiments Lain“ stammt aus dem Jahre 1998, scheint thematisch aber in unsere gegenwärtige Zeit besser zu passen als je zuvor. Die Vernetzung unter den Menschen und der Informationsaustausch wird in der Serie als wichtiges Element einer Gesellschaft angesehen und auch, wenn die optische Darstellung technischer Elemente wie Handys oder Computermäuse aus der gegenwärtigen Sicht etwas antiquiert anmuten mögen, ist die Kernaussage doch aktueller denn je. Auch tauchen im Verlauf der Serie gelegentliche Ausführungen zu real existierenden Ereignissen aus der Geschichte der Wissenschaft auf, wie etwa der UFO-Absturz von Roswell oder das Projekt Xanadu.
Umsetzung
Auch wenn man beim Zeichenstil schnell merkt, dass die Serie noch aus den Neunzigern stammt, ist die technische Aufarbeitung sehr gut gelungen. Bild und Ton sind beide top, da gibt es nichts zu meckern. Auch die Synchronstimmen sind allesamt sehr passend gewählt und die Synchronisation beispielhaft umgesetzt worden. Lediglich der Name „Iwakura“ wird von verschiedenen Sprechern unterschiedlich betont.
Die Untertitelung ist weiß mit dunkelgrauer, schmaler Umrandung und problemlos zu lesen. Allerdings ist der Text nur inhaltlich übernommen worden; eine Übereinstimmung mit dem gesprochenen Wort der deutschen Synchronisation ist nicht vorhanden.
Packung
Die Verpackung besteht aus einem Pappschuber mit einem ruhigen Bild auf der Vorderseite (ohne FSK-Logo) und den Standartdetails auf der Rückseite. Die drei DVDs befinden sich in einer ausklappbaren, buchartigen Halterung, die den Betrachter beim ersten Ausklappen erst einmal schriftlich im Stil des „Navi“, der PCs in der Serie, begrüßt, bevor es mehrere sehr gelungen eingesetzte Artworks zu bewundern gibt. Hierbei wurde sich wirklich Mühe gegeben!
Extras
Als Extra wurde ein Poster sowie ein postkartengroßer Sticker mit gleichem Motiv beigelegt. Bonusmaterial auf den DVDs ist leider nicht enthalten.
Fazit!
„Serial Experiments Lain“ ist ein sehr komplex gestalteter Anime, der in seiner inhaltlichen wie auch teils technischen Umsetzung seiner Zeit weit voraus war. Er gehört zu jenen Serien, die man sich mehrmals angucken und jedes Mal noch etwas Neues entdecken kann. Definitiv kein kurzes Vergnügen für Zwischendurch, für jene, die sich jedoch gerne mit komplexen Gedankengängen und Interpretationen auseinandersetzen, kann „Serial Experiments Lain“ ein wahres Vergnügen sein!
Für eingefleischte Lain-Fans ist die Anschaffung der Box allein schon aufgrund ihrer liebevollen Aufmachung eine Überlegung wert.
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