Herbst-Special 2014 - Teil 2

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Während im ersten Teil unseres Specials der Schwerpunkt auf Feste und Architektur gerichtet war, widmen wir uns nun einer weiteren Besonderheit des japanischen Herbstes: der Blätterschau.

Inhalt

Was in Japan die Blütenschau im Frühjahr ist, ist die Blätterschau im Herbst. „Koyo“ wird diese genannt. Dann zeigt ich die Natur nochmal in ihrer umfangreichsten Farbenpracht, bevor der Winter ihr eine Ruhepause beschert. Als Pendant zur Kirschblüte kann der Ahorn verstanden werden, denn die gelborange- bis karminroten, fingerförmigen Blätter gelten als eines der berühmtesten Symbole des japanischen Herbstes und auch die Bedeutung von Schönheit und Vergänglichkeit wird mit ihnen verbunden. Ein ebenfalls beliebter Baum ist der Ginko. Im Gegensatz zum Ahorn verfärbt sich das Laub des Ginko jedoch nicht tiefrot, sondern präsentiert ein sehr kräftiges, strahlendes und warmes Gelb.
Im Gegensatz zur Blütenschau, die oft nur rund eine Woche anhält, kann man die Blätterschau mehrere Wochen lang sehen. Sie beginnt gewöhnlich in der zweiten Hälfte September im Bergland Hokkaidos und zieht sich im Laufe der Wochen über das gesamte Land. Am spätesten kann man die Herbstfarben somit im Südwesten Kyushus bestaunen, aber auch Teile Shikokus sowie Kyoto, Kobe, Yokohama oder Shizuoka können noch bis in den Dezember hinein das bunte Laub genießen.

Folgend stellen wir euch nun ein paar Orte in Japan vor, die sich für die Blätterschau besonders gut eignen:

Einer der Orte, an denen man die Blätterschau als erstes bewundern kann, ist der Daisetsuzan National Park. Er liegt im Zentrum Hokkaidos und stellt zugleich den größten Nationalpark der Nordinsel dar. Die bergige Landschaft mit nahezu unberührter Natur ist die Heimat von Hirschen und Braunbären und ein idealer Ausflugsort für Wanderer und Naturfreunde.
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Im Süden Hokkaidos und rund 20 Kilometer von der Stadt Hakodate entfernt liegt der für seine Seen bekannte Onuma Park. Die Gewässer verfügen über mehrere kleine Halbinseln und Inseln, die alle durch kleine Brücken miteinander verbunden sind. Der Park lässt sich gut mit dem Zug und dem Auto erreichen und vor Ort gibt es die Möglichkeit, sich Fahrräder zu leihen.

In der Präfektur Aomori, dem nördlichsten Teil der Tohoku-Region, fließt durch bewaldetes Gebiet der Oirase-Fluss. Ein gut zu bewältigender Wanderweg von rund neun Kilometern führt den Fluss entlang. Erreichen kann man diesen via Bus oder Auto, aufgrund der großen Beliebtheit sind manche Straßen während der Blätterschau für Autos jedoch vorübergehend gesperrt.

Die atemberaubende Naruko-Schlucht befindet sich im Nordwesten der Präfektur Miyagi. Zwischen Oktober und November spielt sich hier ein Farbspektakel ab, welches am besten im näheren Umkreis der Narukokyo-Raststätte zu bestaunen ist.

Wer sich im Herbst in Tokyo aufhält, sollte unbedingt den Rikugien und den Koishikawa Korakuen besuchen: Bei beiden handelt es sich um botanische Gärten aus der Edo-Periode und in beiden Gärten gibt es eine Vielzahl der beliebten Ahorne. Praktischerweise befinden sich die Gärten auch noch in relativer Nähe zueinander.
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Ein ganz anderes Erlebnis ist der Besuch der Icho Namiki, der „Ginko Avenue“: Sie befindet sich in einer edlen Gegend zwischen dem Gaienmae Modeviertel und dem Aoyama Itchome Geschäftsviertel. Die Avenue ist nicht besonders lang, besticht im Herbst jedoch magisch mit den goldgelb in den Himmel ragenden Ginkobäumen.

Zu den landesweit beliebtesten Orten für die Blätterschau zählt Kyoto mit seiner Vielzahl an Tempeln und den dazugehörigen Gärten. So zum Beispiel der Tofukuji-Tempel im Südosten der Stadt, der Kiyomizudera-Tempel mit seiner Aussichtsplattform oder der Yoshiminedera-Tempel im westlichen Bergland.
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In der Nähe der Großstadt Nagoya liegt das Korankei-Tal. Im Zentrum befindet sich der 254 Meter große Mount Iimori, um dessen südwestliche Seite sich der Tomoe-Fluss schlängelt. Am Ufer dessen wächst eine Vielzahl Ahorne, die teilweise einen regelrechten Ahorn-Tunnel ergeben. Zudem besticht die Landschaft durch ihren fotogenen Anblick.

Auch wenn Kyushu aufgrund seines milden Klimas nicht die erste Anlaufstelle für die Blätterschau ist, gibt es dennoch ein paar lohnenswerte Orte wie zum Beispiel die Kuju Mountains. Sie gehören zum Aso-Kuju National Park und stellen einen der höchsten Punkte der Südinsel dar. Die beste Zeit dafür ist zwischen Ende Oktober und Mitte November.

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