Nintendo Post-E3-Tour

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Bildcopyright: animePRO, Wikimedia Commons

An den falschen Stellen spart Nintendo definitiv nicht – das hat sich spätestens am Montag, dem 25.05.2012, gezeigt. Die neuesten Spiele, nobles Essen und eine tolle Stimmung: animePRO berichtet über die Post-E3-Tour, bei der Nintendo in vier deutschen Städten die auf der E3 präsentierten Neuheiten vorgestellt hat.

Inhalt

Wer mit einer kleinen, gemütlichen Veranstaltung gerechnet hat, lag definitiv falsch. Schon von draußen hörte man laute Musik und der erste Blick, den man durch die Tür erhaschen konnte, fiel auf eine Theke mit sauber aufgereihten, polierten Sektgläsern. Kellner trugen Tabletts mit Vorspeisen durch den Raum, neben jedem der großen Flachbildschirme stand Personal bereit, um die neuen Spiele zu erklären.
Für die, die gerade von den vielen Spielen genug hatten oder einfach nur ihr Essen genießen wollten, gab es einen Rückzugsbereich. Wer sich lieber an der Atmosphäre erfreuen wollte und anderen Spielern bei „SiNG“, dem neuen Sing- und Tanzspiel von Nintendo, zuschauen wollte, fand auch mitten im Geschehen bequeme Sitzplätze. Für die Einzelspieler unter uns gab es auch die neuen Handheld-Konsolen zum Testen, zum Beispiel den Nintendo 3DS. Diese Handheld-Konsolen erhielten aber nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit, wie die im Mittelpunkt der Veranstaltung stehende Wii U.
Die Wii U ist das neuste Produkt der Spieleschmiede und greift den grundlegenden Gedanken des Vorgängers insofern auf, dass die Spieler nach wie vor mit speziellen Controllern ganz unterschiedlich agieren können. Die gewöhnliche Fernbedienung, das Balance Board oder den gewöhnlichen Controller wird es also weiterhin geben. Neu ist das extra für die Wii U entwickelte GamePad. Hierbei handelt es sich um einen Controller mit integriertem Touch-Display, der zwar auch die gewohnten Knöpfe und Steuerknüppel enthält, aber ebenso völlig neue Möglichkeiten des Spielens ermöglicht. Ob man mit der Touch-Funktion Shuriken auf Papp-Ninjas (Nintendo Land: Takamaru’s Ninja Castle) abschießt, ihn als Boardcomputer (Batman: Arkham City Armored Edition) verwendet oder mit ihm im Spiel Fotos von Verbrechern knipst (Game & Wario) – das GamePad ist vielfältig einsetzbar.
Hat man nun die ungefähre Funktionsweise der Wii U verstanden, kann einen nichts mehr davon abhalten, sie endlich mal zu testen.
Wir haben zuerst mit „Nintendo Land“ begonnen. Komplett neu für die Wii U entwickelt, wartet das durchaus partytaugliche Spiel mit unterhaltsamen Mini-Spielen wie „Donkey Kongs Crash Course“, „Legend of Zelda: Battle Quest“, „Luigi’s Ghost Mansion“, „Takamaru’s Ninja Castle“ und „Animal Crossing: Sweet Day“ auf. Mein persönlicher Favorit war definitiv das Mini-Spiel zu Animal Crossing. Dabei benutzen vier Spieler die altbekannten Wii-Fernbedienungen, während der fünfte mit dem GamePad gleichzeitig zwei Gegenspieler steuert. Ziel ist es, von Bäumen Süßigkeiten zu ernten, indem man sich auf Plattformen stellt. Das führt aber in den meisten Fällen auch zum Problem, da das Erreichen der Süßigkeiten oft nur in Teamarbeit funktioniert. So benötigen die meisten Bäume zwei oder drei Plattformen, die gleichzeitig aktiviert werden müssen. Haben die Spieler nun genug Süßigkeiten von den Bäumen geholt, ohne von dem Spieler mit dem GamePad erwischt zu werden, gilt es, möglichst viele Süßigkeiten aufzusammeln. Dadurch wird der Charakter jedoch langsamer und kann umso leichter gefangen werden. Definitiv ein Spiel mit Suchtcharakter!
Weiter zum nächsten Spiel. Bei dem Donkey Kong- Spiel ging es natürlich wie immer darum, möglichst viele Bananen zu sammeln. Dieses Mal geschieht das in einer Art Parcours, durch den man hindurch fahren muss. Die Schwierigkeit besteht nun darin, dass das instabile Gefährt ganz bleibt und nicht kaputt geht. Schwerer, als es aussieht!
Wie oben bereits erwähnt, muss man bei „Takamaru’s Ninja Castle“ Papp-Ninja mit Shuriken (Wurfsternen) abwerfen. Hier konnte ich auch zum ersten Mal den besonderen Einsatz des GamePads testen, da man die Shuriken über den Touchscreen abfeuern kann. Das perfekte Spiel, um sich nach einem langen Schul- oder Arbeitstag abzureagieren.
„Luigi’s Ghost Mansion“ macht erneut, wie bei Animal Crossing, den Spieler mit dem GamePad zum Bösewicht. Während die vier Spieler mit den Fernbedienungen durch ein Labyrinth irren, spielt derjenige mit dem GamePad einen Geist, der auf dem Fernsehbildschirm nicht mehr sichtbar ist, dafür aber auf dem Bildschirm des GamePads. Die Spieler versuchen nun, den Geist zu fangen, indem sie ihn mit Taschenlampen sichtbar machten, bevor dieser sie fängt. Dass der Angreifer in der Nähe ist, merken die Spieler nur dadurch, dass die Controller- je näher der Gegner kommt- immer stärker vibrieren.
Zu guter Letzt darf natürlich Zelda in Nintendo Land nicht fehlen. Wie aus älteren Spielen bekannt, wird hier die Wii-Fernbedienung als Schwert eingesetzt, um Gegner zu bekämpfen. Die Spieler bilden ein Team, die Fortbewegung erfolgt automatisch. Ebenfalls ein sehr spaßiges Spiel.

 

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So viel zu „Nintendo Land“. Worum keiner an diesem Abend herumkam, war zumindest einmal bei „SiNG“ mitzuspielen, ob als Sänger oder als Tänzer war egal, hauptsache, man hatte den Spaß einmal mitgemacht. In der Demoversion waren nur drei Songs freigeschaltet, aber dafür luden besonders „Party Rock Anthem“ (LMFAO) und der Ohrwurm schlechthin „Call Me Maybe“ (Carly Rae Jepsen) zum Abrocken ein. Definitiv das Party-Spiel des Abends! Aber auch für die, die es etwas ruhiger angehen lassen wollten, gab es den Klassiker „Shoob Shoob“ (Betty Everett) als Ausgleich.
Wii Fit U behielt mit dem Balance Board einige bekannte Faktoren, aber nun kann man mit Hilfe des GamePads die Fülle an Aktionen noch mehr ausnutzen. Ob man nun Torten und Desserts auf dem Tablett transportiert oder das GamePad nutzt, um bei einer gepflegten Wasserschlacht die mit fiesen Schlammbomben bewaffneten Gegner abzuwehren – es ist definitiv anstrengender, als es aussieht.
Einer meiner persönlichen Favoriten ist „Pikmin 3“. Das Spiel ist bereits für GameCube und Wii bekannt, aber es kann immer wieder mit seiner niedlichen Grafik und dem meist eher entspannenden als anstrengendem Spielverlauf bestechen. Pikmins sind kleine, niedliche Wesen, die ja nach Stärke entweder ein Blatt, eine Knospe oder eine Blume auf dem Kopf tragen und dem Spieler auf Zuruf gehorchen. Ein Knopf genügt, um die Pikmins einzusammeln. Dann wirft man sie einfach auf alles, was man haben will: Kirschen, Erdbeeren, Mandarinen – sie tragen alles zum Raumschiff, mit dem der Spieler zuvor angereist ist. Aber die Pikmins haben mehr zu bieten, als nur Früchte zu sammeln: Sie können Gegner besiegen und Mauern oder Brücken bauen, um den Weg zum Raumschiff abzukürzen. Das ist nicht zu unterschätzen, denn für die einzelnen Level hat man nicht unbegrenzt Zeit! Aber Vorsicht: Wer nun denkt, hier einen seichten Zeitvertreib gefunden zu haben, wird früher oder später im Angesicht der Endgegner böse Überraschungen erleben…
Wollte man weder aktiv spielen, noch singen oder tanzen, konnte man bei der „QuizParty“ seine grauen Zellen herausfordern. In verschiedenen Kategorien treten dabei Teams gegeneinander an, um möglichst viele Punkte zu sammeln. Dabei gibt es sowohl moderne als auch ältere Themen. Es ist also für jede Altersgruppe etwas dabei. Am meisten macht dieses Spiel vermutlich in einem großen Team Spaß, aber das Schmankerl auf der Post-E3-Tour war, dass man bei Teilnahme Süßigkeiten gewinnen konnte.
Größtenteils bot die Post-E3-Tour hauptsächlich niedliche, meist ziemlich bunte Party- und Minispiele an. Aber für die, denen das zu langweilig oder zu kitschig war, gab es ebenfalls Alternativen: „ZombiU“, wie der Name bereits sagt, ein Spiel, bei dem man Zombies töten muss, „Batman: Arkham City Armored Edition“, zu dem ich später noch komme und zu guter Letzt „Ninja Gaiden 3: Razor’s Edge“. „Ninja Gaiden“ mag einige vielleicht zunächst mit seiner Brutalität abschrecken, aber wenn man sich einmal darauf einlässt, kommt man nur schwer davon los. Die Grafik ist beeindruckend und Funfaktor schlechthin sind die unzähligen Angriffs- und Konterattacken. Es gibt zahlreiche Kombinationen, man kann auf die gute altmodische Weise mit einem Katana kämpfen, Shuriken werfen oder auch wirklich wirksame Ninpos einsetzen. Wer technisch nicht ganz so versiert ist und die verschiedenen Möglichkeiten in der Schnelle des Kampfes gar nicht richtig auskosten kann, wird sich darüber freuen, dass auch panisches X-Drücken unter Umständen zum Ziel führen kann. Dann verfällt der Protagonist Ryu Hayabusa in eine Art „Metzel-Modus“, der umso blutiger mit anzusehen ist. Kurzum: Nicht jeder mag Spiele mit so viel Blut- und Gewaltanteil, aber das technisch anspruchsvolle Spiel hält definitiv eine Menge mehr als nur pures Metzeln bereit, sofern man die zur Verfügung stehenden Techniken voll ausnutzt.
Zur Abwechslung wieder etwas Entspannung gefällig? Wie wäre es mit einem kurzen Blick auf „Wii U Panorama“? Ja, der Name hält, was er verspricht: Mit der Wii U wird es möglich, buchstäblich mit den Vögeln über den Himmel zu fliegen und die Aussicht von oben zu genießen.
Oder doch etwas zu passiv? Dann vielleicht „New Super Mario Bros.U“. Wer noch die Version für den Game Boy aus den ersten Stunden kennt, wird sich freuen, das Spiel in neuem Design und mit neuen Funktionen vorzufinden.
„Game & Wario“ war die nächste Station, die wir besuchten. Es gab vier Mini-Spiele zum Testen: Zuerst Ski fahren, dann ein Spiel, bei dem man Erdbeeren mit Pfeil und Bogen vor Wario-Armeen beschützen muss. Bei dem dritten Spiel musste man Verbrecher fotografieren und beim letzten einen Dieb identifizieren. Mir hat das Spiel mit dem Dieb am besten gefallen, aber alles in allem haben mich die anderen Spiele mehr beeindruckt.
Aber nun – zu guter Letzt – endlich zu dem Spiel, das mich am allermeisten fasziniert hat: „Batman: Arkham City Armored Version“. Auch hier ist die Grafik wirklich atemberaubend. Das GamePad dient als Boardcomputer und jede Aktion, die der Spieler darauf betätigt, führt Batman auf dem Bildschirm durch.
Man muss nicht nur kämpfen, sondern sich seinen Weg durch Gänge bahnen, die auf verschiedene Weise gesichert sind. Ob man nun einen Computer hackt, einen Knopf mit dem „Batarang“ abschießt oder Glasscheiben sprengt– Mitdenken war gefragt. Die zahlreichen möglichen Aktionen, die bereits in der relativ kurzen Demo aufgetreten sind, machen das Spiel spannend und abwechslungsreich.
Die Post-E3-Tour war ein unvergesslicher Abend und Nintendo hat mit der wirksamen Werbung garantiert einige dazu gebracht, bereits sehnsüchtig auf die Wii U und die neuen Spiele zu warten.

 

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