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animePRO: Erstmal danke, dass du dir Zeit genommen hast! Kannst du dich erstmal unseren Lesern kurz vorstellen?
Detta: Also, ich bin Detta, 21 Jahre jung, und habe mich nach meiner Geschichte für Tokyopops „Manga Fieber" der Arbeit an einer eigenen Manga-Serie gewidmet.
animePRO: Seit wann zeichnest du bereits?
Detta: Zeichnen tue ich eigentlich schon immer (- die Standardantwort), auf den Manga Stil bin ich etwa mit acht Jahren gestoßen. Ich habe damals immer GameBoy gespielt und mir Spielezeitschriften angesehen, in denen waren häufig Mangafiguren abgebildet. Ich fand diesen Stil schon damals wunderschön und habe versucht, die Bilder abzuzeichnen - so führte eines zum anderen.
animePRO: Was war dein erstes richtiges Manga, das du gelesen hast?
Detta: Das war Dragon Ball. In meiner Grundschulklasse war ein japanischer Junge, in seine Mangas habe ich reingeschaut. Lesen konnte ich die allerdings nicht, waren ja auf japanisch.
animePRO: Deinen „Karrierestart" als Manga-ka hast du wie Anike Hage, die wir bereits diesbezüglich interviewt haben, in Tokyopops „Manga Fieber" hingelegt. Wie zufrieden bist du mit deinem Beitrag?
Detta: Die Arbeit an meinem Beitrag war für mich sehr interessant. Das Thema "Manga Fieber" verlangte in meinen Augen irgendwie nach einer Alltagsstory, solche Geschichten zeichne ich normalerweise weniger, Ich bin eher ein Abenteuer-Typ. Insofern war mein Beitrag für mich mal eine neue Erfahrung, und es hat auch Spaß gemacht. Unzufrieden bin ich keinesfalls.
animePRO: Hast du früher bereits Manga oder Doujinshi gezeichnet?
Detta: Ja, ich habe immer angefangen, aber selten etwas zu Ende gebracht. Unter anderem habe ich als Kind schon Fancomics zu Megaman, Rock n Cop, Mila Superstar und Sailor Moon gezeichnet. Das erste Kapitel für mein jetziges Projekt habe ich etwa vor fünf Jahren schon einmal gezeichnet! Damals war die Handlung aber noch ganz anders.
animePRO: Welches Feedback hast du allgemein auf „Pencil Puri" bekommen?
Detta: Eigentlich ein recht positives, die Leute haben die Geschichte ganz gut aufgenommen, das hat mich natürlich sehr gefreut.
animePRO: Jo Kaps erwähnte vor kurzem im Tokyopop-Forum, dass du in seinen Augen zu den besten Geschichtenerzählerinnen Deutschlands gehörst. Woher kommt dieses Talent?
Detta: Ääh, uff, was ne Frage! Vielleicht liegts an meinen Lehrmeistern? (Sprich: Vorbildern!)
animePRO: Welche denn zum Beispiel?
Detta: Schwierig... es gibt einige Zeichner die ich vergöttere, momentan beispielsweise Naoki Urasawa (Monster), Takehiko Inoue (Vagabond) oder Hiroaki Samura (Blade of The Immortal), und auch wenn ich nie so gut sein kann wie diese Zeichner, so versuche ich wenigstens, mir etwas von ihrer Art abzuschauen. All diese Zeichner erzählen ihre Geschichten mit vollem Eifer, und das würde ich auch gerne.
animePRO: Kannst du vielleicht ein paar Tipps geben, wie man am besten eine Story aufbaut?
Detta: Ich fühle mich gar nicht befugt, da Tipps zu geben, am besten ist es, jeder sucht sich seinen Lieblingsmanga heraus und studiert die Handlung mal ganz genau. Ist die Geschichte spannend, und wenn ja, wie macht der Autor sie spannend? So zum Beispiel.
animePRO: Mal zu deinem Zeichenstil: Das besondere an deinem Stil ist ja, dass du keinerlei Raster verwendest sondern nur schraffierst. Gibts dafür einen bestimmten Grund?
Detta: Die Folien sind teuer... Naja, mir ist auch aufgefallen, dass viele Zeichner wenig Vertrauen in ihre Zeichnungen zu haben scheinen und ihre Seiten in Grafikprogrammen mit Graustufen zubauen, als wären ihre reinen s/w Seiten nicht ausdrucksstark genug. Ich finde, man sollte Effekte mit seinen Zeichnungen rüberbringen, und nicht mit Rastern.
animePRO: Also sind PC und Grafikprogramme gar nicht deins?
Detta: Doch, ich mag sowas schon, vorausgesetzt es wird bewusst eingesetzt...
animePRO: Was glaubst du, wo du dich zeichnerisch und dramaturgisch noch verbessern musst? Oder gibt es etwas, was dir noch schwer fallt zu zeichnen?
Detta: Verbessern muss ich mich überall, ich bin ja noch ein totaler Anfänger. Aber echt schwierig finde ich zum Beispiel "dramatische" Szenen, die lese ich mir nachher durch und denke "Oh Gott, was ist das denn für ein Käse?"
animePRO: Naja ein Totalanfänger kannst du nicht sein, sonst hättest du nicht bei Tokyopop Deutschland einen Vertrag bekommen ;-) Dein eigenes Mangaprojekt soll bekanntlich „Iscel" heißen und ist im Fantasy-Genre angelegt. Kannst du uns mehr darüber erzählen?
Detta: Hmm, es geht um eine Welt, die sich im Krieg befindet und ein paar Kinder und was sie von diesem Krieg mitbekommen. Im Tokyopop Forum kann man schon etwas mehr darüber lesen, darum halte ich es hier kurz, sonst verrate ich am Ende noch zu viel.
animePRO: Wie lange hast du die Story dazu schon im Kopf? Auf deiner Homepage ist ja schon ein Bild zu sehen und auch in Manga Fieber war eines abgebildet.
Detta: Wie gesagt, das erste Kapitel ist vor etwa fünf Jahren entstanden, etwa so lange habe ich die Story also schon ungefähr im Kopf.
animePRO: Wer ist dein persönlicher Lieblingscharakter aus Iscel?
Detta: Oh, das kann ich nicht sagen, ich rackere mich mit allen ab, also mag ich sie auch alle.
animePRO: Wie lange benötigst du ca. für eine Seite und wie lange arbeitest du bereits an Band 1?
Detta: Ich brauche etwa eine Stunde für die Bleistiftzeichnung und nochmal eine Stunde fürs Tuschen und Ausmalen. An Band 1 arbeite ich etwa seit einem Jahr.
animePRO: Und wie weit bist du mit Band 1?
Detta: Ich sitze gerade am sechsten Kapitel, bin also fast fertig.
animePRO: Du konzentrierst dich ja momentan ausschließlich auf deine Manga-ka Karriere. Wie viele Stunden am Tag zeichnest du?
Detta: Jetzt im Endstadium des ersten Bandes zeichne ich eigentlich von früh bis spät, wenn ich nicht gerade abgelenkt werde (kommt oft vor). Ansonsten schaue ich da eigentlich nicht auf die Uhr, ich gehe eher nach Seiten - an einem Tag zeichne ich etwa 4 Seiten mit dem Bleistift, oder 5 Seiten mit der Feder.
animePRO: Christina Plakas Manga „Yonen Buzz" wird ja demnächst in den USA veröffentlicht und auch Anike Hages „Gothic Sports" soll ja in mehreren Ländern weltweit erscheinen. Wie schaut es mit „Iscel" aus – ist da auch eine internationale Veröffentlichung geplant?
Detta: Geplant anscheinend nicht, ich weiß jedenfalls von nichts - aber was nicht ist...
animePRO: Glaubst du, dass du in 5 Jahren immer noch erfolgreich Manga zeichnen wirst oder willst du etwas ganz anderes machen? Und willst du nach „Iscel" ein weiteres Manga zeichnen?
Detta: Am liebsten würde ich an „Iscel" noch lange weiterarbeiten, auch wenn vorerst nur drei Bände geplant sind. Manga zeichnen würde ich am liebsten für immer, man wird sehen, wie sich das entwickelt...
animePRO: Neben dir veröffentlichen auch Anike Hage und Marie Sann & Guido Neukamm einen Manga bei Tokyopop. Was haltest du von ihren Projekten und von deinen Kollegen generell?
Detta: Leider weiß ich noch sehr wenig bis gar nichts über ihre Projekte, aber gespannt bin ich allemal darauf! Ich mag meine Kollegen natürlich sehr, die Zeichner von Tokyopop sind ausnahmslos spitze.
animePRO: Bist du glücklich bei deinem Verlag Tokyopop? Oder käme es für dich auch in Frage bei einem anderen Verlag etwas zu veröffentlichen...
Detta: Ich bin sehr zufrieden bei Tokyopop! Ich bin ursprünglich dort gelandet da meine Bewerbung bei Carlsen nicht von Erfolg gekrönt war, also dachte ich, ich probiere es mal bei dem neuen Verlag. Inzwischen bin ich froh, dass es so gekommen ist und werde auch sicher erst einmal bei Tokyopop bleiben.
animePRO: Du hast auch eine Homepage (http://www.green.nabuca.com) – wie wichtig ist sie für dich?
Detta: Hmm, ich habe leider keinen Internetanschluss daheim, darum steht meine arme Seite zur Zeit etwas verlassen da. Wenn ich Zeit habe, will ich mal wieder um sie kümmern.
[[GALERIE1]]
Fazit!
animePRO: Super! Dann danke ich dir für das Interview!
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