Drachen-Tattoos - Zeitlose Faszination

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Sie sehen gut aus, haben eine faszinierende Ausstrahlung und es gibt schier unendlich viele Möglichkeiten der Gestaltung: japanische Drachen-Tattoos.

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Fast jeder, der sich auch nur ein wenig mit Tattoos beschäftigt, wird sie sicherlich schon einmal zu Gesicht bekommen haben: Drachen-Tattoos. Besonders eindrucksvoll sind dabei die asiatischen Varianten.
Während Drachen bei uns im Westen meist einen etwas bulligen Körperbau haben (besonders den Rumpf betreffend), ähneln sie im Osten mehr einer Schlange. Durch diesen langen, schlanken Körper können sie eine enorme Vielzahl an Posen einnehmen und lassen sich dadurch an so gut wie jeder Körperstelle tätowieren.

In der asiatischen Kultur gibt es Drachen schon sehr lange und für den Laien mögen diese Fabelwesen zunächst alle gleich aussehen. Tatsächlich gibt es auch gar nicht so viele markante Unterschiede in der Optik. Einer der wenigen ist jedoch die Anzahl der Zehen an den Klauen: japanische Drachen haben drei Zehen, koreanische vier und chinesische fünf. Wer also beabsichtigt, sich einen japanischen Drachen tätowieren zu lassen, sollte die Anzahl der Zehen beachten.

Während Drachen in westlichen Mythologien eher als zu töten notwendige Bestien dargestellt werden, genießt der japanische Drache (wie auch viele andere asiatische Drachen) ein sehr positives Ansehen. Er steht vornehmlich für Glück und Stärke sowie Schutz vor bösen Einflüssen, kann aber ebenso die schutzgebenden Charaktereigenschaften seines Trägers unterstreichen. Auch Weisheit und Spiritualität wird mit den Drachen verbunden. Oftmals kann man in den Klauen japanischer Drachen-Tattoos eine Perle erkennen. Diese Perle steht unter anderem für besagte Weisheit. Durch ihre Macht, sowohl erschaffen wie zerstören zu können, repräsentieren sie auch den ewigen Kreislauf des Lebens, die Wiedergeburt und die Langlebigkeit. Für manche Träger symbolisiert das Drachen-Tattoo den ewigen Kampf mit sich selbst.

Während der westliche Drache gerne feuerspeiend dargestellt wird, ist der japanische Drache vornehmlich ein Wassertier. Gerade für eine reiche Reisernte ist ausreichend Wasser unverzichtbar. Bei Feuerwehrmännern war der Drache früher ebenfalls ein sehr beliebtes Motiv, da mit Wasser die zu bekämpfenden Brände gelöscht wurden. Außerdem sollte ein tätowierter Wasserdrache seinen Träger vor dem Flammentod bewahren.

Es gibt eine unheimlich große Anzahl von Drachen in der japanischen Mythologie; sie alle aufzuzählen würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Daher folgt nun eine Auswahl der wichtigsten und bekanntesten Drachen:

„Sui Ryu“ gilt als sogenannter „Regendrache“ und zählt zu den am höchsten angesehenen Drachen. Manche bezeichnen ihn daher auch als Drachenkönig. Er ist verantwortlich für den Regen und verfügt über die Fähigkeit große Mengen von Wasser zu speien. Wenn er leidet verfärbt sich der Regen durch sein Blut rot.

„Fuku Ryu“ ist der Glücksdrache. Es heißt, wenn man diesen Drachen erblickt, wird man mit viel Erfolg und Glück gesegnet. Glücksdrachen wie „Fuku Ryu“ werden meist in einer aufsteigenden Pose dargestellt, um deren positive Bedeutung zu unterstreichen.

„Han Ryu“ verfügt über eine gewaltige Größe von etwa zwölf Metern. Sein Körper ist gestreift und wird mit neun verschiedenen Farben dargestellt. So sehr sich „Han Ryu“ auch bemühen mag, wird er niemals in der Lage sein den Himmel zu erreichen.

„Ka Ryu“ ist, im Vergleich zu „Han Ryu“, ziemlich klein. Sein Körper ist feuerrot und manche sagen, dass er sogar von Flammen umgeben sei. Er steht für das Element Feuer.

„Ri Ryu“ verfügt über eine außergewöhnlich gute Sehkraft. Er vermag über 100 Meilen (etwa 160 Kilometer) weit zu sehen.

„Kinryu“ ist ein goldener Drache. Es gibt einen Tanz, der nach ihm benannt wurde, der „Kinryu-no-Mai“. Dieser wird jährlich im Tokyoter Stadtteil Asakusa aufgeführt.

„O Goncho“ ist ein weißer Drache, dessen Auftauchen Hungersnot symbolisiert.

„Hai Ryu“ gilt als japanischer „Drachenvogel“ und zudem als höchste Form, die ein Drache annehmen kann. Er verfügt über den Körper eines Vogels mit dem Kopf eines Drachens. Alle 50 Jahre kann sich „Hai Ryu“ in einen goldgefiederten Vogel verwandeln. Der Klang seiner Stimme wird jedoch als Wolfsgeheul beschrieben und soll allen, die diese Laute hören, Unglück bringen.

„Kiyohime“, oder einfach nur „Kiyo“, war ursprünglich eine bildhübsche Serviererin, die sich in einen Priester verliebte. Dieser Priester verlor jedoch bald schon das Interesse an ihr, woraufhin „Kiyohime“ so erbost war, dass sie sich in einen Drachen verwandelte und ihn tötete.
„Kiyo“ gilt allgemein als aggressiver und rachsüchtiger, jedoch auch als beschützender und wohlwollender Drache. Als Motiv würde man ihn abwärts gerichtet darstellen.

„Uwibami“ ist ein angsteinflößender, fliegender Drache, der nach Männern auf ihren Pferden schnappt und sie direkt vom Pferderücken aus verschlingt.

„Yamata-no-Orochi“ ist ein achtköpfiger sowie achtschwänziger Drache. Sein Bauch ist stets blutig, sein Rücken mit Moos bedeckt. In einem seiner Schwänze war das heilige Schwert „Kusanagi-no-Tsurugi“ verborgen, welches der Gott des Windes und des Meeres, Susanoo, in einem Kampf mit der Bestie freilegte.

Herzlichen Dank an Ryoki für die Nutzungserlaubnis der Fotos.

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