Odaiba – Die künstliche Unterhaltungsinsel

Geschrieben von Bettina

Odaiba (お台場) ist eine künstliche Insel in der Bucht von Tokyo. Unter dem Namen „Tokyo Teleport Town“ oder kurz „T3“ ist sie ebenfalls bekannt.
Hier gibt es Unterhaltung, Spiel, Spaß und viele Entdeckungen sowohl für die Augen, den Körper als auch Jung und Alt.

Inhalt

Ursprünglich wurde Odaiba von einer Handvoll Männern am Ende der Edo-Periode (1603-1868) geschaffen, um Tokyo vor eventuellen Angriffen vom Meer her zu schützen. Dies unter anderem als Antwort auf die Schwarzen Schiffe von Kommodore Perry.
Mehr als ein Jahrhundert später, in den 80er Jahren, wurde die kleine Insel an größere Deponien angeschlossen und Tokyo begann ein spektakuläres Entwicklungsprojekt. Das Ziel: Odaiba zu einem futuristischen Wohn- und Geschäftsviertel zu machen.
Allerdings wurde das Projekt durch die „Bubble Economy“ in den frühen 90ern verlangsamt und die Insel vereinsamte beinah.
Allerdings erholte sich Odaiba schon vor der zweiten Hälfte der neunziger Jahre. Es wurden Hotels, Einkaufzentren und die Yurikamome Bahnlinie auf der künstlichen Insel erbaut.
Trotz der Rückschläge, durch stagnierende Investitionen sowie die Konjunktur, materialisierten sich mehrere großzügige Entwicklungsprojekte. Darunter einige von Tokyos kühnsten architektonischen Kreationen, wie das Fuji TV Gebäude, das Telecom Center und das Tokyo Big Sight.
Doch auch wenn es hier moderne Stadtplanung gibt, bietet Odaiba viele Grünflächen und eine angenehme Aufteilung des motorisierten und Fußgängerverkehrs mit erhöhten Gehwegen und ähnlichem.
So entwickelte sich die Insel im 20. Jahrhundert zu einer der beliebtesten Touristenattraktionen und „Dating Points“ mit einer großen Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Freizeitgestaltungen.

Um nach Odaiba zu gelangen, gibt es verschiedene Wege, die ihre eigene Attraktion bieten können.
Die Yurikamome Bahnlinie ist ein automatisierter Zug mit Gummireifen, der die Shimbashi Station auf der bekannten JR-Yamanote-Linie mit allen Attraktionen in Odaiba verbindet. Die Züge fahren alle paar Minuten. Eine Fahrt zwischen Shimbashi und der Daiba Station dauert fünfzehn Minuten und kostet ca. 310 Yen.
Sollte man diese Strecke öfter als zweimal nutzen, lohnt sich bereits ein Tagespass für 800 Yen.
Die Yurikamome Linie überquert die Rainbow Bridge und bietet daher spektakuläre Ausblicke auf den Hafen und die Tokyioter Waterfront.



Die Rinkai Linie verbindet die Osaki Station auf der JR-Yamanote-Linie mit der Shin-Kiba Station auf der JR-Keiyo-Linie. Sie hält an der Tokyo Teleport- und Kokusai Tenjijo-U-Bahnstation auf Odaiba.
Die Fahrt von Shinjuku bis zur Tokyo Teleport Station auf Odaiba kostet etwa 480 Yen und dauert fünfundzwanzig Minuten.

Der „Tokyo Water Bus“ betreibt Boote zwischen dem Odaiba-Seepark und dem Hinode Pier, wo es Anbindungen nach Asakusa gibt. Eine einfache Fahrt kostet ca. 460 Yen und dauert zwanzig Minuten. Die Boote fahren ein bis zweimal pro Stunde.
Es gibt zwar auch direkte Boote von Asakusa nach Odaiba, doch diese verkehren seltener, kosten etwa 1520 Yen und fahren fünfzig Minuten.

Selbst zu Fuß kann man Odaiba ohne Probleme erreichen.
Die kleine Wanderung führt über die Rainbow Bridge und dauert ungefähr dreißig bis fünfundvierzig Minuten. Sie bietet, ebenso wie die Yurikamome Linie, einen schönen Ausblick auf das Hafengebiet.
Der Fußweg beginnt einen kurzen Marsch von der Shibaura-futo Station entlang der Yurikamome auf der Tokioter Seite der Brücke und endet an der Kaihinkoen Station auf der Odaiba Seite. Fahrräder sind hier nicht erlaubt.
Man sollte allerdings beachten, dass der Fußweg nicht immer geöffnet ist: Bei schlechtem Wetter oder während des Tokyo Bay Feuerwerkes ist er nicht begehbar, aber auch jeden dritten Montag des Monats oder nachts wird er geschlossen.



In Odaiba gibt es, wie gesagt, viel zu sehen, zu bestaunen und zu erleben.
Da wäre das Fuji TV Gebäude, wo man Exponate von beliebten TV Programmen sehen und Fuji TV Waren in einem Shop kaufen kann. Dazu gibt es ein Observationsdeck im kugelförmigen Teil des Gebäudes.

Dann gibt es die Decks des „Tokyo Beach“.
Diese sind ein Einkaufszentrum mit vielen verschiedenen Geschäften, die zum Beispiel Kleidung, Süßigkeiten und Merchandise, sowie Restaurants und Indoor-Freizeitparks anbieten.
Zu den Themenparks zählen das „Tokyo Joypolis“, ein „Legoland Discovery Center“ und ein Trick-Kunstmuseum.

Das „Aqua City“ sollte man genauso wenig verpassen. Hier gibt es ebenfalls verschiedene Geschäfte, Boutiquen, Restaurants und Cafés, aber obendrein noch dreizehn Kinokomplexe. Außerdem bietet der fünfte Stock einen Ramen-Themenpark, wo man die verschiedensten Ramen aus ganz Japan probieren kann.

Wer zur Entspannung nach Odaiba kommt, kann dies obendrauf mit einem Erlebnis verbinden: Das „Oedo Onsen Monogatari“ ist eine heiße Quelle mit einem Themenpark, der die Atmosphäre der Edo-Zeit wieder aufleben lässt.
Es gibt verschiedene Indoor- und Outdoor-Bäder, Restaurants, Massagen, Spiele und andere Unterhaltungen. Sogar das Übernachten kann man in diesem Park.

Wer auf Spiele steht, sollte das „Leisureland“ aufsuchen.
Dieser große Unterhaltungskomplex verfügt über eine riesige Spiel-Arkade, Kegelbahnen, Slots, Karaoke, Darts, Tischtennis und weitere Sportspiele. Außerdem gibt es sogar ein Ninja-Illusion-Haus, ein Spukhaus und einen Food-Court.

Für die Augen bietet das „Tokyo Big Sight“, welches auch unter dem Namen „Tokyo International Exhibition Center“ bekannt ist, eindeutig etwas. Es ist Japans größtes Messe- und Kongresszentrum und eine der kühnsten architektonischen Kreationen der Insel.
Hier finden viele Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel die „Tokyo International Anime Fair“ oder die „Comiket“ und die „Tokyo Motor Show“.
Natürlich gibt es noch viel mehr zu sehen. Egal ob jetzt in der „Palette Town“ mit dem „Venus Fort“, einem Einkaufszentrum, dass dem Stil einer im achtzehnten Jahrhundert erbauten Stadt aus Südeuropa nachempfunden ist, oder dem großen Riesenrad, welches dort steht.
In der „Telecom Center Area“ gibt es weiterhin Museen, die man neben der Onsen nicht verpassen sollte.
Dies alles an einem Tag zu schaffen ist natürlich unmöglich. Man möchte ja schließlich die Atmosphäre und eventuell den Strand etwas genießen können.

Auch wenn Odaiba eine künstliche Insel ist, so bemerkt man dies durch die vielen Grünflächen und Pflanzen kaum.
Die früheren Daiba-Inseln zur Abwehr wurden gut neu verwendet und bieten nun ein schönes Ausflugsziel. Egal ob mit Freunden, Familie oder dem/der Geliebten.
Es ist natürlich immer schöner, wenn bei Ausflügen die Sonne scheint, aber selbst wenn es mal regnet, kann man sich auf Odaiba wohlfühlen. Schließlich gibt es genügend Einkaufszentren, die ihren blauen Himmel das ganze Jahr über haben, nicht wahr, Venus Fort?

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