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Auf Vietnamesisch gibt es sechs Varianten des Wortes „lieben“. Man liebt bis zum Wahnsinn oder bis man Wurzeln schlägt. Doch der Liebe entkommt niemand.
![]() Doch sie entkommt den Traditionen ihrer unbekannten Heimat nicht, auf die ihre Mutter und die Gemeinschaft so pochen, denn es schweißt sie in der Ferne zusammen – es ist alles, was bleibt, nachdem Vietnam mit klaffenden Wunden aus dem Krieg kommt. Vi trotzt alldem und kehrt schließlich nach dem Scheitern dieser Beziehung nach Vietnam zurück, wo sie Vincent kennenlernt, bei dem sie das erste Mal das Gefühl hat, nicht unsichtbar zu sein. Aber auch hier durchziehen die Fäden des Schicksals ihren Alltag, bis es fast so scheint, als würde die Geschichte sich wiederholen... | |||||||||||||||||||||||
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![]() Thúy schafft es dabei, in einer poetischen Sprache ihre eigene Geschichte – zu der sich einige Ähnlichkeiten aufzeigen lassen – ebenso einfließen zu lassen, wie kulturelle und historische Besonderheiten Vietnams. Episodenhaft und anachronistisch schildert Protagonistin Vi die Erlebnisse ihrer Großeltern, ihres Vaters und ihres Bruders. Erst das letzte Drittel besteht aus ihrer eigene Geschichte. Die Liebe ist dabei der rote Faden, der sich durch diesen herzzerreißenden Roman zieht: Die Liebe der Mutter für den Vater, der zurückblieb, die Liebe zur Heimat und die Liebe für sich selbst. Ein Roman, der in seiner Stille und Schlichtheit noch lange nachhallt. |
Autor: Saskia Haber
Lektor: Anja Degenhardt
Lektor: Anja Degenhardt
Datum d. Artikels: 09.10.2019
Bildcopyright: dtv
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