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Was geht im Kopf eines schizophrenen, medikamentenabhängigen, depressiven Mönches vor? Und was denkt er, während er sich auf ein Rockkonzert vorbereitet?
![]() Neben den Tabletten ist Jônen noch nach zwei weiteren Dingen süchtig: Alkohol und Musik. Das Jônen trotz seiner schwierigen Persönlichkeit nicht einsam und gesellschaftlich isoliert ist, verdankt er vor allem zwei Menschen: zum ersten seiner Frau Tae. Diese kann ihn zwar nicht als Mann sehen, bringt ihm aber trotzdem Respekt entgegen und hat mit ihm einen gemeinsamen Sohn. Die zweite Person ist der Abt Genshû, der Jônen als Gehilfen in seinem Tempel aufnimmt und trotz oder gerade wegen dessen von der Norm abweichenden Persönlichkeit davon überzeugt ist, dass Jônen ein religiös begabter Mensch ist und dass ein „wirklich wunderbarer Priester“ in ihm steckt. Bevor er auf diese toleranten, großzügigen Menschen traf, hat Jônen jedoch einen harten Lebensweg hinter sich, den er im Verlauf der Handlung abschnittweise reflektiert und dessen Tiefpunkt ein Selbstmordversuch markiert, mit dem der Leser gleich zu Beginn der Handlung konfrontiert wird. Das Buch zeichnet das Leben des ungewöhnlichen Mönches anhand von Erinnerungen und Gedanken der Protagonisten nach, die ihnen bei ihren alltäglichen Verrichtungen durch den Kopf gehen, während sich die Handlung ihrem, von allen Beteiligten mit Spannung und Sorge erwarteten Höhepunkt, nähert. Denn Jônen hat beschlossen, ein Konzert in seinem Heimatort zu geben. Zum Thema hat er sein „Ich“ erklärt. Doch kann das gut gehen? Jônen ist meist betrunken und unberechenbar und es kommt schon mal vor, dass er sich spontan entkleidet. Ohne die Musik jedoch kann der ungewöhnliche Mönch nicht leben. Zudem ist er überzeugt, nur durch einen Auftritt in seinem Heimatort etwas „bewegen“ zu können. Was, dieses „etwas" sein sollte, weiß er auch noch nicht und ob gut oder schlecht, ist ihm dabei auch nicht wichtig. Ganz im Gegensatz zu den Personen, die sich um ihn sorgen. An die Erzählung schließt sich ein Nachwort an, das die Handlung noch einmal zusammenfasst und reflektiert. Hier wird auch auf verschiedene besondere Aspekte des Textes eingegangen und ihre Aussage hervorgehoben. Am Ende des Werkes findet sich zudem ein Glossar, das in alphabetischer Reihenfolge japanische Namen, Begriffe und Orte kurz erläutert. Leider sind die hier aufgelisteten Vokabeln in der Erzählung nicht gekennzeichnet. | |||||||||||||||||||||||||||||||
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![]() Positiv hervorzuheben ist, dass das Werk mit der Figur des Jônen das Bild eines Mönches, der einfach Mensch ist, mit Schwächen und auch vielen Unsicherheiten in der Ausübung seines Berufes; anders als dies in der verklärten europäischen Vorstellung häufig der Fall ist. Trotz einiger etwas mühsam zu lesenden Passagen ist „Das Fest des Abraxas“ eine interessante Erzählung mit einem ungewöhnlichen Helden und darüber hinaus ein starker Apell für Menschlichkeit und Toleranz. |
Autor: Kay Kraus /
Kaychi
Lektor: Regina Liebersbach /
Chimi-mimi
Grafiker: Kay Kraus /
Kaychi

Lektor: Regina Liebersbach /

Grafiker: Kay Kraus /

Datum d. Artikels: 15.10.2012
Bildcopyright: Gen'yu Sokyu, be.bra Verlag
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