2013-06-19 - Stark erhöhte Strontium-90-Werte im Grundwasser des AKW Fukushima
Geschrieben vonQuelle: japantoday.com
Wie in der Vergangenheit mehrfach berichtet, hat das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zunehmend Probleme mit austretendem Wasser ihrer Reaktoren sowie eindringendem Grundwasser in selbige.
Nun wurde ein erhöhter Wert von Strontium-90 im Grundwasser um die Anlage herum festgestellt. Strontium-90 ist eine Betastrahlung, resultierend aus einem radioaktiven Zerfall, der bei Nahrungsaufnahme schädlich für die menschlichen Knochen werden kann. Zellen in den Knochen sowie dem Knochenmark können negativ verändert werden und Auslöser für Knochentumore und Leukämie sein.
Dieser Fund erschwert es dem AKW-Betreiber TEPCO nun massiv, seine Pläne, als gering kontaminiert eingestuftes Grundwasser ins Meer abzuleiten, umzusetzen. "Dieses kontaminierte Wasser sollte nicht in das Meer abgeleitet werden", sagt Michiaki Furukawa, Chemiker und emeritierter Professor der Universität Nagoya. "Sie müssen es dort aufbewahren, wo es das Gelände der Anlage nicht verlassen kann."
Der Strontium-90-Gehalt des Grundwassers außerhalb des Maschinenhauses von Reaktor 2 hat zwischen Dezember 2012 und Mai 2013 um mehr als ein Hundertfaches zugenommen. Hohe Werte von Tritium, einem natürlichen Isotop des Wasserstoffs, wurden ebenfalls gemessen, allerdings liegen uns hiervon keine Werte vor.
Tritium gilt zwar nicht als stark radiotoxisch, jedoch stellten mehrere Studien in den letzten Jahren fest, dass die radiologischen Wirkungen des Stoffes in der Vergangenheit unterschätzt worden sind. So kann sich Tritium in die menschliche DNA einlagern, was bei Schwangerschaften zu Problemen führen kann.
