Der rote Punkt

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Bildcopyright: Münchner Filmwerkstatt, eye see movies

Die junge Aki träumt in letzter Zeit unruhig, sie denkt oft an eine Autofahrt in einem fremden Land. Dort spricht sie mit ihren Eltern, die jedoch seit langer Zeit nicht mehr am Leben sind. Eines Tages findet sie eine alte Landkarte aus Deutschland. „Der rote Punkt“ auf ihr muss doch etwas zu bedeuten haben?

Inhalt

Es ist früh morgens, als die junge Japanerin Aki Onodera, dank ihres klingelnden Handys, aus dem Schlaf gerissen wird. Wieder einmal hatte sie diesen Traum: Sie sitzt auf dem Rücksitz eines Autos, vor ihr sitzen ihre Eltern. Sie fahren durch ein ihr fremdes Land und Aki fragt, warum die Sonne sie verfolgt. In letzter Zeit hat sie oft Träume, die ihr frühere Erinnerungen vor Augen führen.
Doch nun muss sie erst einmal zur Job-Börse. Vor Ort wartet auch schon Jun, ein guter Freund, aber auch, wenn er alles richtig macht und Aki ganz eindeutig liebt, weißt sie ihn immer wieder zurück. Er ist der Meinung, sie müsse sich jetzt, wo sie die Universität beinahe beendet hat, um einen Job kümmern.
Aki versucht, Deutsch zu lernen. Verfolgt von ihrer Vergangenheit, beschließt sie, ihre „Eltern“ zu besuchen. Eigentlich handelt es sich dabei um ihre Tante und ihren Onkel, denn nachdem ihre richtigen Eltern und ihr kleiner Bruder, als Aki noch ein kleines Kind war, ums Leben kamen, wurde sie von diesen aufgezogen.
Während die Tante ihr stolz eingelegte Pflaumen zeigt, streift Akis Blick in der Abstellkammer ein altes Paket aus Deutschland. Ihre Tante hatte ihr versprochen, dass sie es sehen dürfe, wenn sie groß sei und trotz, dass ihre „Mutter“ eigentlich dagegen ist, lässt sie die Studentin gewähren. Im Paket befinden sich Erinnerungsstücke aus Akis frühster Kindheit und unter all den Sachen auch eine Landkarte aus Deutschland– Bayern. Auf ihr verzeichnet ist ein großer roter Punkt. Sie beschließt, allein in das fremde Land zu reisen und den Ort zu finden, an dem ihre Eltern ums Leben kamen. In Bayern angekommen, trifft sie auf den jungen Elias, der fast täglich mit seinen Eltern Stress hat. Er fährt leidenschaftlich gern Motorrad, doch meist zu schnell. Sein Vater flippt deswegen beinahe aus. Und als Aki vorrübergehend bei Elias und seiner Familie unterkommt, wird ein lang gehütetes Geheimnis gelüftet…
Wird Aki den Ort, den sie sucht, mit ihrem begrenzten Deutsch finden?

Details

„Der rote Punkt“ ist ein Film, der teilweise in Deutschland und teilweise in Japan gedreht wurde. Auch die Sprachen wurden originalgetreu übernommen. So sprechen Aki und ihre Freunde sowie Familie in Japan ausschließlich Japanisch, welches untertitelt wird und nachdem sie in Deutschland landet, wird nur noch Deutsch gesprochen. Hier wurde sehr darauf geachtet, dass Aki die Sprache noch nicht so gut beherrscht und sich auch mit der deutschen Kultur nicht ganz auskennt. Die Geschichte ist sehr leicht und man kann sich gut in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen.
Mit diesem Film schuf die Regisseurin Marie Miyayama ihr Debütwerk, das unter den Zuschauer vieler Filmfeste jede Menge Zuspruch bekam. 2009 bekam er den Publikumspreis beim Festival des deutschen Films und erhielt den Förderpreis Deutscher Film. Außerdem wurde er auf zahlreichen nationalen und internationalen Festivals gezeigt.

Münchner Filmwerkstatt, eye see movies

Umsetzung

Der Film hat eine sehr leichte Kameraführung, auch wenn das Bild an manchen Stellen ein wenig wackelt. Jedoch stört es nicht und die Farben sind auch klar und deutlich erkennbar. Ebenso der Ton ist gut zu hören. Tonspuren sind in Deutsch DD 2.0 und DD 5.1 abrufbar, jedoch sollte man nicht vergessen, dass auch Japanisch gesprochen wird und man somit nicht komplett ohne Untertitel auskommt. Diese Stellen werden aber automatisch untertitelt. Dazu lässt sich der komplette Film auf Deutsch oder Japanisch untertiteln. Die Untertitel sind im gewohnten Gelb gehalten und lassen sich fehlerfrei und gut lesen.
Musik wird nur sehr selten an Stellen eingesetzt, die wichtig für die Handlung sind. Jedoch ist es dann meist der gleiche, schwere, fast schon bedrohliche Ton, von dem man beinahe Angst bekommen könnte. Kommt dieser einmal öfter hintereinander, könnte es passieren, dass er zu nerven beginnt.

Münchner Filmwerkstatt, eye see movies

Packung

Der Film erscheint in einer stabilen Papphülle. Das Cover zeigt Aki vor ihren Onigiri. Über ihr thront der große Schriftzug des Films, der einen schönen Akzent zum Titel an sich setzt. Außerdem findet man einige Hinweise auf Auszeichnungen. Unten links sieht man das große FSK- Logo, dass sich dank seiner weißen Farbe jedoch wenig in den Vordergrund drängt. Die Rückseite zeigt einen Rückentext, der eine Einleitung zum Film und auch einige Informationen über den Film an sich gibt. Außerdem liest man hier einige Pressestimmen und findet die technischen und rechtlichen Details vor. Zudem findet man vier kleine, laminierte Screenshots und ein Bild von Aki. Die Hülle lässt sich zweimal aufklappen und präsentiert noch jede Menge laminierte Screenshots aller Größen.

Münchner Filmwerkstatt, eye see movies

Extras

Sind leider keine vorhanden.

Fazit!

Ein sehr ruhiger und einfühlsamer Film. Man merkt, wie die arme Aki versucht, ihre Wurzeln zu finden und dabei mitten in eine deutsche Problemfamilie rutscht, die sie auch nicht wirklich verstehen. Nun versucht sie, den Gedenkstein für ihre Eltern an einem Ort, den sie nicht kennt und wo man eine Sprache spricht, die für sie noch nicht so leicht zu sprechen ist, zu finden. Ein nüchterner Film, der den Zuschauer berührt.

Inhalt
4
Bild
3
Ton
3
Synchronisation
2
Untertitel
2
DVD-Menü
6
Extras
12
Preis-/Leistungsverhältnis
3
Gesamt
3

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