Gunslinger Girl: Il Teatrino (Gesamtausgabe)

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Bildcopyright: Hiroshi Ishiodori (Regie), Kaze

Sie schießen wieder: Die „Staatliche Gesellschaft für soziale Wohlfahrt“ schickt die Profikiller in Kinderkörpern erneut in den Kampf gegen Terroristen. Dabei geht es auch in der zweiten Staffel von „Gunslinger Girl“ nicht nur ums Töten an sich, sondern um das Schicksal der Mädchen, die gegen ihren Willen zu Killermaschinen gemacht wurden.

Inhalt

Ein Haus voller junger Mädchen. Da denkt man doch gleich an Pyjama-Partys, Kichern unter der Bettdecke, Gespräche über Jungs und elendslange Telefonate – doch weit gefehlt! Denn diese Kinder sind nicht wie andere. Sie sind eiskalte Killer und töten auf Befehl. Dazu gemacht hat sie eine Geheimorganisation der italienischen Regierung, die unter dem Decknamen „Gesellschaft für soziale Wohlfahrt“ operiert. Hier werden junge Mädchen aufgenommen, die dem Tode geweiht sind. Man rettet ihr Leben, indem man ihre Körper mit künstlichen Implantaten ausstattet und sie somit zu Cyborgs macht. Aber was ist das für ein Leben? Sämtliche Erinnerungen an ihre frühere Existenz werden ausgelöscht, sodass die Mädchen fortan nur noch den Befehlen ihrer fratelli (ital. Brüder) folgen – ihrer Tutoren, die für sie die einzigen Bezugspersonen sind.

Die zweite Staffel setzt dort an, wo die erste aufgehört hat: Auch nach dem Tod einer ihrer Freundinnen gehen die Kinder im Auftrag der „Gesellschaft“ gegen regierungsfeindliche Elemente –die Republikaner– vor und richten dabei das eine oder andere Blutbad an. Das Töten ist ihre Kunstform und ihr unschuldiges Gesicht die beste Tarnung. Doch auch wenn sie eiskalt töten, regen sich hinter den Implantaten Gefühle. Die sanfte Zuneigung, die die kleine Henrietta zu ihrem fratello José entwickelt, ist nur ein Beispiel. Die Kaltblütigkeit, mit der sie ihre Aufträge ausführt, steht im starken Gegensatz zu der kindlichen Unschuld, mit der sie ihre Welt erlebt. Doch auch eine Waffe in Kinderform ist nicht unverwundbar und so gerät Henriettas Gefährtin Triela in Lebensgefahr, als ihre Tarnung bei einem Einsatz auffliegt …

Details

„Il Teatrino“ ist natürlich Italienisch und bedeutet übersetzt „Das Puppentheater“. Der Titel der zweiten Staffel wurde sorgfältig ausgewählt, denn er stellt einen Bezug zur Kindheit der Mädchen her und beschreibt gleichzeitig die Art und Weise, wie mit ihnen umgesprungen wird. Henrietta und ihre Leidensgenossinnen sind nichts weiter als Marionetten in den Händen der Geheimorganisation, die ihnen mehr aus Eigennutz als aus Wohltätigkeit zu einem neuen Leben verholfen hat. Im Vergleich zur ersten Staffel stammen die Animationen nicht mehr von Studio Madhouse, sondern von Artland, was sich an den „weicheren“ Animationen zeigt. Dem einen oder anderen mag dieser Stil zu kindlich sein, aber er hat durchaus seinen Charme. Während in der Vorgängerstaffel die Mangabände eins und zwei verarbeitet wurden, hält sich Staffel zwei an die Bände drei bis sechs. Dieses Mal wurde Mangaka Yu Aida stärker in die Produktion einbezogen, was aber nichts daran ändert, dass auch hier wieder die Ereignisse in anderer Reihenfolge erzählt werden. Die Staffel umfasst 13 TV-Episoden sowie zwei OVAs.

Hiroshi Ishiodori (Regie), Kaze

Umsetzung

Das Bild der DVD liegt im 16:9 Format vor und ist klar und ohne Schlieren oder Unschärfen. Die beiden Sprachfassungen – Japanisch und Deutsch – befinden sich hingegen leider nur in Dolby Digital 2.0 auf den Silberlingen. Schade ist auch, dass man lediglich Japanisch mit deutschen Untertiteln anwählen kann. Japanischer Ton in Reinform ist nicht zu haben. Bei den Untertiteln wurde aber gute Arbeit geleistet. Es sind keine Dubtitel, das Tempo der Einblendungen ist angenehm und die gelbe Schrift mit schwarzer Umrandung ist auf jedem Untergrund gut zu lesen. Rechtschreibfehler sucht man ebenfalls vergeblich. Die deutsche Synchronisation ist zum Glück auch annehmbar. Lediglich die Stimmen der Kinder hören sich im Vergleich zum japanischen Original nicht immer wirklich kindlich an. Dieser Gegensatz fällt besonders auf, wenn einzelne Seufzer oder Schreie im Originalton belassen wurden. Der Unterschied ist einfach zu stark, als dass es zusammenpassen würde. Auch sehr schade: Die Synchronsprecher der ersten Staffel wurden hier nicht wieder verpflichtet!

Hiroshi Ishiodori (Regie), Kaze

Packung

Die Staffel kommt auf insgesamt vier DVDs daher, die alle in einem gesonderten Slimcase stecken. Jede Hülle hat ein anderes Cover, das entweder einen oder mehrere Protagonisten vor einem Stadt- oder Zimmerhintergrund zeigt. Die Zeichnungen sind alle im gleichen Stil gehalten; sie erinnern an Gemälde. Gemeinsam haben sie auch das große, blaue FSK 16 Zeichen, das Logo des Publishers sowie den „Gunslinger Girl“-Schriftzug. Auf dem Rücken der Hüllen befinden sich eine kurze Inhaltsangabe zu den Folgen der jeweiligen DVD, sowie passende Screenshots und rechtliche Hinweise. Die Zusammenfassung findet sich auch noch einmal im Innenteil wieder. Alle vier Hüllen werden außerdem platzsparend in einer stabilen Box aus Karton geliefert, die optisch ansprechend gestaltet ist.

Hiroshi Ishiodori (Regie), Kaze

Extras


Die Extras dieser Box sind ausschließlich digital. In sechs kleinen Filmen, die über die vier DVDs verteilt sind, werden dem Zuschauer die Originalschauplätze in Form eines Spazierganges vorgestellt. Man läuft sozusagen mit der Videokamera durch Rom und wird dabei stimmlich von einem der Mädchen begleitet, die Informationen zu Plätzen und historischen Ereignissen liefert.
Das „Interview“ ist im Grunde die Aufzeichnung von insgesamt fünf Sondersendungen, die zum Start der TV-Serie im japanischen Fernsehen ausgestrahlt wurden. Jede der Sendungen hat eine Dauer von 15 Minuten und wird von einer anderen Synchronsprecherin moderiert, die wiederum Gäste empfängt. Das können andere Synchronsprecher sein, aber auch die Sänger, die Vor- und Abspannlied beigesteuert haben. In den 15 Minuten reden sie über verschiedene Dinge, die die Serie betreffen, albern aber auch herum oder spielen Spiele. Die fünf Sendungen sind ebenfalls auf die DVDs verteilt.

Fazit!

„Gunslinger Girl: Il Teatrino“ ist eine gelungene Fortsetzung der Vorläuferserie. Fans der ersten Staffel müssen sich vielleicht etwas an die neuen Animationen gewöhnen. Ebenfalls ist es schade für Liebhaber der deutschen Synchro, dass die Sprecher anders besetzt wurden. Die Box an sich ist eine schöne Ergänzung für jede Sammlung und obendrein platzsparend – für überfüllte Fan-Regale gerade recht. Da stört es nur minimal, dass nur digitale Boni vorliegen, denn diese können sich sehen lassen. Hier wurde mit Liebe zum Detail gearbeitet. Und wer die deutsche Synchro nicht mag, der hat sehr gute Untertitel zum Ausweichen.

Inhalt
2
Bild
2
Ton
6
Synchronisation
4
Untertitel
2
DVD-Menü
6
Extras
4
Preis-/Leistungsverhältnis
3
Gesamt
3

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