Rurouni Kenshin – New Kyoto Arc

Geschrieben von
Bildcopyright: Kazé

Die Meiji-Zeit, die neue Ära des Friedens, kann ihre Vergangenheit nicht abschütteln. Ein weiterer tot geglaubter Attentäter, welcher der Regierung an die Macht verhalf, plant einen neuen Umsturz. Kenshin reist nach Kyoto, um Shishio aufzuhalten, doch kann er, der nicht töten will, jemanden besiegen, der nur Stärke anerkennt?

Inhalt

In Tokyo wurde der Premierminister Okubo ermordet. Die Polizei braucht nicht lange, um Seta als Täter auszumachen, der jedoch im Auftrag Makoto Shishios handelte, dem Nachfolger Battosais im Boshinkrieg. Jener war so gefährlich, dass sich die Regierung am Endes des Krieges seiner zu entledigen versuchte, indem sie ihn beim lebendigen Leib verbrannte. So dachten sie zumindest, doch Shishio überlebte schwer verletzt und strebt nun von Kyoto aus danach, die Welt nach seinen Vorstellungen zu formen.
Um den Wahnsinn Shishios zu stoppen, zieht es die Protagonisten nach Tokyo: Während Goro Fujita, alias Hajime Saito, ehemaliger Korpsführer der Shinsengumi die dortige Polizei unterstützen soll, macht sich Kenshin auf, Shishio allein das Handwerk zu legen. Dabei begegnet er Misao von den Oniwabanshu, die ihren geliebten Aoshi rächen will, sich aber nach kurzer Zeit eher mit Kenshin anfreundet und herauszufinden versucht, was mit Aoshi passiert ist. Bald wird klar, dass er sich auf der anderen Seite des Kampfes wiederfinden wird...
Kenshins Freunde reisen ihm derweil nach Kyoto hinterher, um ihn zu unterstützen. Allerdings laufen Kaoru und Yahiko dabei in Kenshins alten Meister hinein, der sie erst mal die Schulden für einen von ihn zerbrochenen Topf abarbeiten lässt. 
Die erste Begegnung mit Shishio verläuft für Kenshin kurz: Shishio überlässt seinem Gefolgsmann Seta, dem jegliche Emotionen fehlen, den Kampf, wobei Kenshins Sakabato zerbricht. Nachdem er vom Sohn des ursprünglichen Schmiedes ein neues Schwert erhalten hat, reist er weiter nach Kyoto, wo Saito um seine Hilfe bittet und ihm erzählt, was Shishio wohl vorhat: Kyoto in Brand zu setzen, während er auf einem Schiff nach Tokyo reist, um die Stadt vom Wasser aus anzugreifen. 

Details

Die zweiteilige OVA erzählt den Inhalt des Manga von Band acht bis siebzehn, den Kyoto-Arc, in stark geraffter Form mit veränderten Geschehnissen nach. Dabei wurden sehr viele Charaktere gestrichen, verändert oder ihre Storyline gekürzt. Auf die meisten vorkommende Charaktere und ihre Motive wird nicht weiter eingegangen, so sind – gerade was zum Beispiel Aoshis Beweggründe angeht – Vorkenntnisse durch die TV-Serie oder den Manga hilfreich.
Man möchte meinen, Actionsfans kämen hier auf ihre Kosten, doch werden diese eher enttäuscht: Die meisten Kämpfe sind vorbei, bevor sie überhaupt richtig angefangen haben. Diejenigen, die länger als zwei Sekunden andauern, sind dagegen schön animiert und konzipiert worden, allerdings eben trotzdem oft schlichtweg zu kurz. Auch Konflikte, die über den gesamten Anime hin aufgebaut wurden, lösen sich mehr oder minder plötzlich in Luft auf, was wohl auf die Kürze der OVA zurückzuführen ist.

Kazé

Umsetzung

Das Bild befindet sich im Format 16:9, die Farben sind satt und frisch, sodass nichts daran auszusetzen ist.
Als Sprachen hat man sowohl Japanisch wahlweise mit deutschen Untertiteln in DD 2.0 und 5.1, als auch die deutsche Synchronisation in DD 2.0. Die Untertitel sind in Gelb und gut zu lesen, wenngleich sich ab und an kleinere Fehler eingeschlichen haben. Die Synchronisation ist durchschnittlich, einerseits gibt es Rollen wie Sano und Kaoru, die sehr gut besetzt sind und die Rolle sehr gut ausfüllen, andererseits gibt es wie bei Seta oder Chou eher Fehlgriffe, die den Charakter kaum treffen. Auch vom Sinn weicht die Synchronisation manchmal sehr stark von dem der Untertitel ab: Es ist schon ein Unterschied, ob Seta jemanden „ausversehen“ oder „einfach so“ tötet, ob Shishio zu Yumi „Ich lasse dich leben“ oder „Du musst leben“ sagt und Usui, der bei der verpatzten Sex Shishios mit „Den Augen des Herzens“ sehen auf seine Blindheit anspielt oder sich über die Sexgeräusche lustig macht. Es sind teilweise kleine, aber mitunter charakterdarstellende Details, bei denen sorgfältiger gearbeitet werden sollte. In der Synchronisation versuchen sich die meisten Charaktere altertümlicher auszudrücken, als es im Untertitel der Fall ist, allerdings wurde das oft nicht konsequent durchgesetzt.

Kazé

Packung

Die DVD kommt in einem schönen Schuber daher, auf dem Kenshin, bereit zum Angriff, kurz davor, das Schwert zu ziehen, zu sehen ist. Ein bronzefarbener Rahmen umgibt das Bild. Auf der Rückseite befinden sich die Inhaltsangabe, die wichtigsten Daten zum Anime sowie drei Screenshots. Nimmt man das Digisleeve aus dem Schuber, sieht man einen zornigen Kenshin mit einem blutrotunterlegten Filter.
Klappt man die DVD auf, erkennt man die Disc mit dem Titelbild auf fliederfarbenen Muster wie der gesamte Hintergrund. Auf der linken Seite befindet sich eine Tasche, in der das Booklet steckt.

Kazé

Extras

Auf der Disc selbst befinden sich vier Trailer zu „Redline“, „Murder Princess“, „Brave Story“ und „City Hunter“.

Außerdem liegt der DVD ein sechsundzwanzigseitiges Booklet mit einer kurzen Storybeschreibung, Beschreibungen und Skizzen aller wichtigen auftretenden Charaktere sowie Kenshins Schwerter, einem vierseitigen Artboard mit Schauplätzen aus den OVAs und einem zwei Seiten umfassenden Produktionstagebuch der Produzentin Abe Ai bei. 

Fazit!

Die OVA ist durchaus sehr unterhaltsam und kurzweilig. Es passiert immer etwas und wie Kenshin und seine Freunde Gedenken Shishio das Handwerk zu legen (zumal Kenshin nicht töten will), ist spannend konzipiert worden. Es gibt allerdings auch zu viele Handlungsstränge, denen mehr Tiefe durchaus gut getan hätte, um sie interessanter und spannender zu gestalten. Da es aber zu viele sind und die OVA zu kurz, bleiben sie in der Regel sehr oberflächlich und flach. Auf der anderen Seite ist die Action gut inszeniert, aber ebenfalls wiederum zu kurz, sodass die OVA irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes ist. Die Storyline des Manga gibt so viel her, dass es wohl unmöglich ist, sie in zwei 45 minütigen OVAs adäquat umzusetzen. Um einen Eindruck von Kenshin zu erhalten oder einfach nur mal für kurze Zeit in die Welt des ehemaligen Battosais einzutauchen und sich unterhalten zu lassen, ist sie aber gut geeignet. 

Inhalt
6
Bild
2
Ton
5
Synchronisation
6
Untertitel
4
DVD-Menü
4
Extras
4
Preis-/Leistungsverhältnis
8
Gesamt
8

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