Zombie Loan (Komplettbox)

Geschrieben von
Bildcopyright: Kazé, XEBEC M2, Akira Nishimori

Wer früher stirbt, ist länger tot, aber dadurch wird nicht automatisch alles leichter. Denn auch Zombies müssen für ihr untotes Leben zahlen und arbeiten. Nur gut, dass die „Zombie Loan“ günstige Kredite gewährt.

Inhalt

Die Schülerin Michiru Kita besitzt eine besondere Gabe oder einen Fluch, wie man es nimmt. Denn sie hat das Auge des Shinigami und kann damit die besonderen Ringe sehen, die um die Hälse der Menschen erscheinen, wenn diese dem Tode nahe sind; zuerst sind sie grau, dann färben sie sich zunehmend dunkler, bis sie beim eintretenden Tod tiefschwarz sind. Dieses Wissen belastet das junge, ohnehin schüchterne Mädchen natürlich sehr und um sich davor zu schützen, trägt Michiru immer eine Brille, welche die unheilvollen Ringe verdeckt.

Eines Tages nehmen ihr jedoch ihre Freundinnen im Spaß diese Brille weg und Michiru erhascht einen kurzen Blick auf zwei ihrer Mitschüler: Chika Akatsuki und Shito Tachibana, auch A und B genannt. Diese eigenwillige Bezeichnung rührt daher, dass die beiden Jungen erst kürzlich als einzige einen Brückeneinsturz überlebt haben und man in der Presse nicht ihre richtigen Namen veröffentlicht hat. Das Auge des Shinigami offenbart Michiru jedoch eine ganz andere Wahrheit: Beide Jungen tragen bereits einen tiefschwarzen Ring um ihren Hals und dürften demnach gar nicht mehr leben! Aber vielleicht steht ihr Tod auch nur kurz bevor? Eilig folgt Michiru den beiden, um sie zumindest davor zu warnen, dass ihr Leben in Gefahr ist.

Doch anstatt ein klärendes Gespräch mit ihnen zu führen, wird sie schließlich Zeuge einer unglaublichen Jagd auf einen grausigen Zombie-Hund. Schnell klären Chika und Shito ihren unfreiwillige Augenzeugen auf: Beide hätten eigentlich bei dem Unfall vor sechs Monaten sterben sollen, aber man gewährte ihnen ein günstiges Lebens-Darlehen, einen Aufschub, den sie nun abbezahlen müssen, indem sie andere, illegale Zombies jagen und ins Jenseits befördern. Bei dieser Aufgabe kommt ihnen Michirus Gabe natürlich wie gerufen, also packen sie das Mädchen kurzerhand ein und bringen sie zur „Zombie Loan“, der Agentur, für die sie arbeiten und die sie ins Leben zurückgeholt hat. Michiru denkt jedoch gar nicht daran, den schrägen Fremden zu helfen, aber dann entdeckt sie selbst einen grauen Ring um ihren Hals …

Details

Die Geschichte rund um die schüchterne Michiru und ihre eigenartigen Zombie-Freunde erschien erstmals 2003 als Manga im „G-Fantasy“ Magazin, wo sie bis 2011 in Einzelkapiteln herausgebracht wurde; danach folgte die Veröffentlichung in 13 Sammelbänden. Das verantwortliche Zeichnerduo PEACH-PIT, das mit Werken wie „Rozen Maiden“ oder „Shugo Chara!“ bekannt wurde, hat mit „Zombie-Loan“ eine unterhaltsame Mischung aus Horror, Action und Comedy geschaffen, die den Spagat zwischen den verschiedenen Genres gut meistert. Der 2007 von Studio Xebec produzierte Anime weiß ebenfalls zu überzeugen, auch wenn viel Handlung in nur 13 Folgen gesteckt wurde, was wiederum selten Langweile aufkommen lässt. Die Serie lebt besonders von dem ungleichen Paar Chika und Shito, deren Hände bei der Wiederbelebung vertauscht wurden, sodass sie sich jetzt nicht sehr weit voneinander entfernen können, obwohl sie sich nicht ausstehen können. Neben solchen Comedy-Elementen werden aber auch ernstere Töne angeschlagen, zum Beispiel wenn Michiru lernen muss, dass auch der grausamste Zombie Menschen hinterlässt, die um ihn trauern. Leider ist die Serie mit Episode 13 nicht abgeschlossen und lässt den Zuschauer mit einigen ungeklärten Fragen zurück.

Kazé, XEBEC M2, Akira Nishimori

Umsetzung

Wieder einmal hat Kazé einen seiner Titel mit einer guten deutschen Synchronisation ausgestattet. Die Rollen sind einwandfrei besetzt, sie passen zu den japanischen Originalstimmen und die jeweiligen Sprecher bringen Witz und Gefühl gut rüber – allerdings nur in DD 2.0. Zusätzlich erhält man fehlerfreie deutsche Untertitel in der Farbe Gelb, die mit ihrer schwarzen Umrandung gut lesbar sind und auch vom Timing stimmen; es sind ebenfalls keine Dubtitel. In der synchronisierten Version werden außerdem Schilder und andere Schriftzeichen automatisch mit einem kurz eingeblendeten Untertitel übersetzt; ebenso wie Opening und Ending, wobei hier abwechselnd der Liedtext, die deutsche Übersetzung und die Credits eingeblendet werden. Jede vierte Folge kommt im Vor- und Abspann gänzlich ohne Untertitel aus. Auch an der Bildqualität kann man nicht meckern, die DVD hat kein Bildrauschen und auch die Helligkeit stimmt. Die Zeichnungen orientieren sich trotz einiger Abweichungen stark an der Mangavorlage, wobei die Charaktere in typischer PEACH-PIT Art manchmal aussehen, als könnte man ihre streichholzdünnen Körper in der Mitte durchbrechen.

Kazé, XEBEC M2, Akira Nishimori

Packung

Die vier DVDs, welche die 13 Episoden beinhalten, sind von einem roten, stabilen Pappschuber umhüllt, der auf der Vorder- und Rückseite verschiedene Charaktere aus der Serie zeigt. Netterweise hat man die technischen Details auf den Boden der Box gedruckt, sodass der Schuber ein schöner Hingucker ist. Die DVDs, die auch in dieser Form einzeln verkauft wurden, kommen alle in normalen Amaray-Hüllen daher und haben auf der Rückseite auch noch mal die technischen Details stehen. Außerdem findet sich dort, neben den üblichen Screenshots, eine kleine Inhaltsangabe, welche die Handlung der jeweiligen Folgen kurz umreißt. Jede DVD hat zudem, wie eben schon erwähnt, ein eigenes Farbthema, das sich auf dem Cover wiederspiegelt. So lockt die erste DVD mit der Kombination Rot-Grau, die zweite mit Grün-Grau, die dritte mit Gelb-Grau und Nummer vier glänzt mit der Kombi Lila-Grau. Und damit das verwöhnte Fan-Auge auch nicht beleidigt wird, kann man jedes Cover zusätzlich wenden und damit das blaue FSK 16 Zeichen umgehen.

Kazé, XEBEC M2, Akira Nishimori

Extras

Jede DVD hat ein vierseitiges Booklet beiliegen, in dem die wichtigsten Charaktere kurz vorgestellt werden; in jedem Heft sind es andere Figuren, bis am Ende alle wichtigen Personen abgedeckt sind. Im Booklet des ersten Volumes findet sich außerdem noch eine kurze Erklärung des Begriffes „Shinigami“. Darüber hinaus gibt es keine Boni, außer vielleicht die Trailer, die schönerweise nicht auf jeder DVD identisch sind.

Fazit!

Mit Galgenhumor ab in die Grube! Obwohl „Zombie Loan“ nicht mit Action und Blut geizt, wechselt sich der ernste Ton fortwährend mit Komik und Slapstickeinlagen ab. Die Serie betritt handlungstechnisch gewiss kein Neuland, vereint aber typische Stilelemente und Charaktertypen zu einer unterhaltsamen und höchst spannenden Mischung. Mit der vorliegenden, qualitativ hochwertigen Komplettbox von Kazé hält der Zuschauer aber leider keine abgeschlossene Serie in Händen, sondern lediglich die Handlung von etwa fünf Manga-Bänden. Dennoch lohnt sich die Anschaffung, wenn man gute Unterhaltung für zwischendurch sucht.

Inhalt
4
Bild
2
Ton
6
Synchronisation
2
Untertitel
2
DVD-Menü
7
Extras
9
Preis-/Leistungsverhältnis
2
Gesamt
2

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