D - VAMPIRE SAGA

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Bildcopyright: D

Das Spiel mit Gegensätzen, Geschwindigkeiten, Höhen und Tiefen, Schwere und Leichtigkeit bestimmt das Album „Vampire Saga“, das wie die alten Vampire aber immer etwas Düsteres und Verführerisches an sich hat und dessen Story sich wie ein roter Faden durch die Songs zieht.

Über den Künstler

Bereits 2003 gründete sich die Visual Kei Band D und besteht heute nach einigen Memberwechseln aus Sänger Asagi, den Gitarristen Ruiza und Hide-Zou, Tsunehito am Bass und Hiroki am Schlagzeug. Ihr Live-Debüt gaben sie bereits im April 2003 auf „SHOCK JAM #001“ an der Seite von Lareine und Nightmare. Noch im selben Jahr folgte mit „NEW BLOOD“ ihr erstes Minialbum, das mit den Songs „Vampire Missa“ und „Dagan“ die Vampire Story einführte, die seitdem immer wieder in den Veröffentlichungen der Band auftaucht. Ende 2005 folgte schließlich nach einigen Singles und Minialben ihr erstes Album „The Name of the Rose“, das auch ein immer wiederkehrendes Symbol, die Rose, verdeutlicht.

„Vampire Saga“ ist ihr nunmehr sechstes Album, das in Japan Anfang 2011 erschien und bei Gan-Shin nur zwei Monate später auch in Europa veröffentlich wurde. An die Veröffentlichung der CD schloss sich auch eine Tour an, die sie das erste Mal nach Europa führte, wo sie gleich drei Konzerte in Deutschland gaben.

Album / Single

„Vampire Saga“ beginnt mit einem fast chorähnlichen Gesang, in den kurz darauf Asagis Stimme ohne instrumentale Begleitung einstimmt, bevor ruhige Gitarrenklänge erklingen. Gleich mit dem ersten Song „Muku Naru Bara no Inori“, der eine Ballade ist, beweist Asagi, dass er durchaus die höheren Töne sehr gut beherrscht. Das Lied bildet einen leicht melancholischen, wenngleich sanften Einstieg trotz der schweren Gitarren, die ertönen.

Wesentlich härter und dynamischer geht es mit „In the Name of Justice“ weiter, das trotz allem dank Asagi wesentlich fröhlicher und verspielter klingt. „Unterground Road“ ist dafür düsterer mit tieferer, nahezu verführerischer Stimme gesungen und mehr Geshoute, das dafür im Refrain wiederum viel leichterer wirkt, bevor der harte, dunkle Gitarrensound wieder überhandnimmt und den Kontrast nur verstärkt, sodass der Refrain noch anmutiger und freier erscheint.

Der Gegensatz von düsteren Rahmen und leichteren Mittelstücken setzt sich auch in „Day Walker“ fort, das dazu noch über reichlich Metalleinfluss verfügt.

„Ai ha Hitsugi no Naka ni“ ist wiederum eine Ballade, in der Asagi beweißt, wie hoch er eigentlich wirklich singen kann und wie präsent seine Stimme ist. Teilweise nur mit Cellobegleitung erklingt seine Stimme und scheint einen zu umhüllen und zu wiegen, während im Hintergrund ab und an die Gitarren fast nur zögerlich zu hören sind und Asagis Stimme sich langsam aber sicher immer weiter steigert, bis er einige Textstellen betont sehr hoch singt, als würde er in immer höhere Sphären aufsteigen.

Das Spiel wiederholt sich, wie zwei Liebende, die sich spielerisch verfolgen und dennoch nicht erreichen, und lässt so ein wenig Wehmut in Asagis Gesang mitschwingen. Gleich der nächste Song ist von der Atmosphäre wieder ein Gegensatz, der mit dunklen Tönen und belegter, flüsternder Stimme beginnt und eine dominante E-Gitarrepräsenz besitzt. „Akaki Hitsuji ni Yoru Bansankai“ ist in seiner Grundstimmung wieder weitaus dynamischer und drängender und durchaus sexy.

Mit „Taiko no Kiba“ erfolgt ein Intermezzo, das besonders Schlagzeug-Fans erfreuen dürfte, da hier Hiroki allein sein Können unter Beweis stellt.
Orientalisch wird es mit „Desert Warrior“, einem schnellen, schweren, düsteren, verführerisch-sexy anmutigen Song, wobei man das Bedürfnis verspürt, ausgelassen zu tanzen. Fast heroenhaft ist dagegen „Der König der Dunkelheit“ in seinen Anfangsklängen und Refrain, das im weiteren Verlauf sehr stark mit unterschiedlichen Melodiegeschwindigkeiten spielt und vom Stillstand direkt in eine extrem schnellen Rhythmus wechselt und zudem an einigen Stellen mit Chorgesang (auf Deutsch!) unterlegt ist und mit einem gesprochenen Text von Asagi endet.

Als Bonustrack ist „Silver Acorn Bullet“ auf der CD enthalten, dessen Intro mit Zirkusmusik startet, bevor es nach einem „Hello and welcome“ seitens Asagi mit harten Rocktönen und Shouting weitergeht.

Tracklist

1.1 - Muku Naru Bara no Inori

1.2 - In The Name of Justice

1.3 - Underground Road

1.4 - Day Walker

1.5 - Suiryoku no Tsubasa

1.6 - Tsuki to Umi no Seiyaku

1.7 - Ai ha Hitsugi no Naka ni

1.8 - Akaki Hitsuji ni Yoru Bansankai

1.9 - Taiko no Kiba (Instrumental)

1.10 - Desert Warrior

1.11 - Quartet (Mayonaka no Shijuusou)

1.12 - Black Swan

1.13 - Der König der Dunkelheit

1.14 - Silver Acorn Bullet (Bonustrack)

D - VAMPIRE SAGA

Verpackung & Extras

Die CD kommt in einer einfachen durchsichtigen Plastikhülle daher. Das Cover ist in Braun- und Schwarztönen gehalten, die ein weiß-silbriges Siegel umgeben, auf dem in goldener Schrift der Titel „Vampire Saga“ steht. Rote Rosenranken komplettieren das Bild, sodass der Gesamteindruck eines Wandreliefs entsteht. Die CD selbst ist goldfarben, während das Siegel vom Cover in Schwarz gehalten ist. Unterhalb der CD im Backcover befindet sich im Vordergrund ein Rosenbeet, im Hintergrund dagegen ein Schloss und Vögel, die in den weiten Himmel aufsteigen, als die Dämmerung hereinbricht.
Das 14-seitige Booklet beinhaltet die Songtexte auf Japanisch sowie einige wenige Bilder, wie alte Bücher, einen Globus oder Rosen. Dem Booklet liegt noch ein zweiteres, schlichter gehaltenes Heft bei, das die Übersetzungen der Liedtexte auf Englisch beinhaltet.

Das Backcover schließlich beinhaltet ein Foto der Band mit den Kostümen aus „Der König der Dunkelheit“, in dessen Sinne die Ästhetik der CD aufgebaut ist.
 

Sonstiges

In Japan kam „Vampire Saga“ in drei verschiedenen Editionen heraus, die allesamt andere Extras enthielten, wie das PV zu „König der Dunkelheit“ (Sehr zu empfehlen, um einen Eindruck des künstlerischen Anspruchs der Band nicht nur in der Musik, sondern auch ihrer Darstellung zu gewinnen) oder andere Songs. Die europäische Version entspricht der „Regular Edition“ in Japan, die als einzige den Bonustrack „Silver Acorn Bullet“ beinhaltet.
Auf der europäischen Version ist dabei allerdings ein Fehler unterlaufen, so kommen nach Track 13 „Der König der Dunkelheit“ acht fünfsekündige Leerläufe, bei denen nichts zu hören ist, bevor „Silver Acorn Bullet“ als Track 22 startet.

„Vampire Saga“ führte D auch auf ihre erste Europatour, bei der sie die Songs live in Hamburg performten.
 

D

Fazit!

Mit jeder CD scheinen sich D immer noch weiterzuentwickeln, gleichzeitig zu experimentieren und trotzdem leicht erkennbar „D“ zu bleiben. „Vampire Saga“ ist sicher für Alt-Fans ein neues musikalisches Schmuckstück, das die Band präsentiert und doch bildet das Werk zugleich einen perfekten Einstieg in die Welt von D für Neuhörer. Auch wenn die Musik in ihren Grundzügen immer Rock beinhaltet, experimentiert die Band viel mit verschiedenen Geschwindigkeiten, nicht nur bei unterschiedlichen Liedern, sondern auch innerhalb der Songs, sowie mit Asagis vielseitiger Stimme, die nicht nur sehr tief, sondern auch sehr hoch reicht; außerdem wird hier mit verschiedenen Instrumenten und musikalischen Einflüssen gespielt, auch wenn man durch die Musik sehr stark barockes Ambiente assoziiert.

Songqualität
2
Songauswahl
2
Verpackung & Extras
6
Preis-/Leistungsverhältnis
2
Gesamt
2

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