Inhalt
Irezumi – was ist das eigentlich? Irezumi ist die traditionelle Form des japanischen Tattoos. Die Motive, die am weitesten verbreitet sind, sind wahrscheinlich der Koi oder auch der Drache. Und was unterscheidet sie von normalen Tattoos? Vieles, denn Irezumi ist beispielsweise nicht nur an einzelnen Stellen zu sehen, sondern bildet meist ein großes Gesamtkunstwerk über den kompletten Rücken, oder erstreckt sich manchmal auch über die Brust und die Oberschenkel. Und warum sehen viele Irezumi so unterschiedlich aus? Weil jeder Künstler das Werk selbst entwirft. Es gibt keine „richtigen“ Vorlagen. Natürlich tauchen immer wieder Symbole mit bestimmten Bedeutungen auf, doch von dem Künstler und dem Träger wird entschieden, wie diese im Endeffekt aussehen werden.
Die Reportage fängt schon einmal sehr interessant an, indem einfach einmal auf den japanischen Straße umhergewandert und folgende Frage gestellt wird: „Was denken Sie über Irezumi?“ Selbst wenn man vielleicht mit anderen Ergebnissen gerechnet hat, ist es doch interessant zu wissen, was die Leute sagen.
Danach folgt eine kleine Reise in die Geschichte des Irezumi, die auch schnell verrät, weshalb viele Menschen früher Angst vor ihnen hatten und weshalb sie so in Verruf geraten sind. Dabei sind diese Tattoos eigentlich nichts weiter als Kunst auf der Leinwand „Haut“. Sie verinnerlichen die Schönheit der Natur Japans, die Naturgeister, den Charakter des Trägers und das Wesen seines Schöpfers. Das wissen auch die drei Künstler Horinami, Shido und Horiai. Diese drei tätowieren allesamt Irezumis, jedoch in drei sehr unterschiedlichen Formen. Und sie berichten hier über ihre Arbeit, ihr Denken und zeigen, wie sie arbeiten.
Details
Wenn man sich ein wenig für die Seele Japans, oder die Kunst der Tattoos interessiert, sollte man diesen Film einmal gesehen haben. Er lässt nicht nur tief in die japanische Seele blicken, sondern bietet auch jede Menge Bilder und zeigt den Prozess, den viele während der Herstellung durchlaufen. Auch wird viel mit den Kunden gesprochen, es werden Fremde befragt und zwischen den Interviews werden immer wieder viele interessante Hintergrundinformationen gegeben.
Hier wird Irezumi nicht als umstrittenes Modemittel angesehen, sondern als reine und uralte Kunstform. Wer jedoch das „traditionelle“ Stechen sehen möchte, sollte die Finger hiervon lassen. Natürlich werden auch die „Werkzeuge“ vorgestellt, doch alle drei Künstler arbeiten mit den ganz normalen modernen Tätowier-Utensilien.
Umsetzung
Am Bild gibt es nichts auszusetzen. Es stört oder flimmert nicht, hat keine Kantenstörungen und wackelt auch eher selten. Natürlich darf man hier keinen Hollywoodstreifen erwarten, dafür war diese Reportage aber auch nie ausgelegt. Es ist alles schön zu sehen und man hat auch stets versucht, alles in ein gutes Licht zu rücken. Tonspur ist jedoch nur eine vorhanden – die japanische Originalspur. Diese kann jedoch in vier Sprachen untertitelt werden. Die Untertitel sind gelb mit schwarzen Outlines und somit auf jedem Untergrund gut zu lesen. Sie sind gut getimet und zeigen keine Fehler. Wer also keine Probleme mit lesen und schauen gleichzeitig hat, den wird das wenig stören. Meist werden die Bilder auch sehr langsam gezeigt, sodass man kaum etwas verpassen kann. Die meisten Personen die in der Dokumentation auftauchen wurden unkenntlich gemacht.
Die Tonspur ist in DD 2.0, das Bildformat in 16:9 vorhanden. Die Laufzeit beträgt etwa 61 Minuten.
Packung
Auf dem Cover der schwarzen Amaray-Hülle findet sich ein großes Bild eines Irezumi. Darüber sind die eindrucksvollen Zeichen von „Hori-Shi“ gepinselt. Unten links befindet sich das FSK-Logo, welches leider nicht durch ein Wendecover oder ähnliches verborgen werden kann. Die Rückseite bietet fünf Screenshots, einen interessanten Text, der auf die Dokumentation einstimmen soll, und die technischen und rechtlichen Details. Im Inneren befindet sich genug sicherer Platz für die DVD.
Extras
Sind leider keine vorhanden.
Fazit!
Wer sich irgendwie mit der Materie vertraut fühlt, es interessant findet oder neugierig ist, darf gern einen Blick hinein werfen. Hier wird nicht nur an der Oberfläche geschabt, sondern man taucht richtig tief ein. Man hat wirklich das Gefühl hier handfestes und interessantes Wissen vermittelt zu bekommen, ohne dabei etwas Wichtiges zu übersehen. Allerdings sollte man sich im Klaren darüber sein, dass man nur dann das volle Potenzial genießen kann, wenn man entweder kein Problem mit Untertiteln hat, oder die japanische Sprache beherrscht.
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