Shiroan

Geschrieben von

Anko – Koshian, Tsubuan und Shiroan – das sind die verschiedenen japanischen Bohnenpasten. Während Koshian (das, was meist mit dem Überbegriff Anko gemeint ist) aus roten Azukibohnen besteht und Tsubuan gröber in der Konsistenz ist, meint Shiroan die feine, weiße Bohnenpaste.

Inhalt

Shiroan ist das helle Pendant zu dem aus roten Bohnen hergestellten „Anko“ und ein wichtiger Bestandteil der japanischen Küche – hauptsächlich jedoch für hübsche kleine „Wagashi“ und andere Süßspeisen. Es ist zwar relativ leicht, aber sehr (zeit-)aufwändig zu machen, weshalb oft empfohlen wird, gleich eine große Menge auf einmal zu kochen und den nicht sofort benötigten Rest einzufrieren; im Gefrierfach hält fertiges Shiroan nämlich cirka 4 – 6 Wochen.

Abgesehen davon, dass es auch viele Rezepte gibt, die nur mit Shiroan funktionieren (teilweise aufgrund des Geschmacks, hauptsächlich aber wegen der hellen weißen Färbung), kann man auch in allen Rezepten, die mit Anko gemacht werden, dieses mit Shiroan ersetzen. Beispielsweise kann man Ichigo-Daifuku („Schneeerdbeere“) damit zubereiten, aber auch einige Yokan-Arten (wie zum Beispiel Sakuraan-Yokan oder Matcha Mizu Yokan) benötigen die weiße Bohnenpaste.

Natürlich schreckt der Umfang der Zubereitung zunächst ab. Ich habe mich dazu eigentlich nur aus dem praktischen Grund entschieden, dass ich kein fertiges Shiroan gefunden habe. Tatsächlich aber lohnt sich der Aufwand immens: Überall kann man lesen, dass gekauftes Anko oder Shiroan nicht mit dem Geschmack von selbst gemachtem vergleichbar ist. Aber man glaubt es ja immer erst dann, wenn man es selbst ausprobiert: So war ich bisher immer eher enttäuscht von den Anko-Gerichten, die ich zubereitet habe, bin von dem selbstgemachten Shiroan aber (noch in unverarbeiteter Form) hellauf begeistert; schmeckt es doch in purer Form schon so gut, dass man es beinahe löffeln könnte.
Aber nach langer Vorrede nun zur Praxis: Das erste, was man bei der Herstellung von Shiroan unbedingt beachten muss, ist die Art der Bohnen. Man darf auf keinen Fall irgendwelche weißen Bohnen nehmen. Es gibt zwei Sorten, mit denen Shiroan hergestellt werden kann, und das sind die Navybohnen (jap.: Oofuku Mame) oder die Lima-, bzw. Butterbohnen oder Riesenbohnen (jap.: Shiro-Ingen Mame). Navybohnen sind deutlich kleiner sind im Geschmack sehr mild und reich. Bei den Butterbohnen, mit denen ich gekocht habe, gibt es einige Unterarten, allerdings sind diese bei uns in der Regel gar nicht erst gekennzeichnet.
Dabei gilt Folgendes: Für Füllungen, Yokan und Ähnliches, wo das Aussehen nicht so wichtig ist, werden Butterbohnen vorgeschlagen, da diese einen wesentlich besseren Geschmack und auch schönere Konsistenz haben, dafür aber nicht so schneeweiß sind, wie es für Wagashi wie Nerikiri gewünscht ist. Für solche Dinge, bei denen ein großer Wert auf Aussehen gelegt wird, sollte man Navy-Bohnen benutzen, da diese ein wirklich weißes Shiroan ergeben.
Man findet solche Bohnenarten übrigens nicht nur in größeren Asialäden, sondern auch in Reformhäusern und manchen Supermärkten.

Neuste Artikel

Welcome to the N.H.K.! Vol. 1 (DVD)

Der Hikikomori Tatsuhiro Sato ist der großen Weltverschwörung auf der Spur gekommen:
Mithilfe von Unterhaltungsmedien will die NHK alle Japaner beeinflussen und eine Armee aus Stubenhockern züchten!

Violet Evergarden - The Movie (Blu-ray) – Limited Special Edition

Violet versteht jetzt die Bedeutung der Worte „Ich liebe dich“, was ihr sehr bei ihrer Arbeit als Autonome-Korrespondenz-Assistentin hilft. Dennoch hat sie niemanden, zu dem sie diese Worte sagen kann.

ReLife – Final Arc (Blu-ray)

ReLife spielt mit deinen Gefühlen, deinen Hoffnungen und deiner Vorstellung von deinem idealen Selbst!

Psycho Pass Staffel 3 Vol 2 - Blu-ray

Eine Macht nimmt in Japan Gestalt an, die das Sybill-System herausfordert und erneut die Farbtonüberprüfung zu umgehen versucht. Die Inspektoren beider Organisationen versuchen, ihre jeweiligen Interessen durchzusetzen.

Kolumne

Wie übersteht man das restliche Jahr?

Viele verwirrende Maßnahmen wurden wieder einmal von unserer Regierung ausgesprochen. Totaler Lockdown, aber Lockerungen zu Weihnachten und dafür kein Silvester. Wer blickt denn da noch durch?
Wer somit einfach zu Hause bleiben und sich bis zum nächsten Jahr nicht mehr von der Couch bewegen will, bekommt von uns ein paar Tipps gegen Langeweile.

Shiso Burger Hamburg

Wir waren zu zweit für euch bei Shiso Burger Hamburg, um euch sagen zu können, ob sich ein Besuch lohnt.