Inhalt
Momoko liebt das Rokoko. Sie liebt das damalige Lebensgefühl, die Mode und die Stickerei. Am liebsten hätte sie selbst zu Zeiten des Rokoko gelebt – statt dessen wohnt sie mit ihrem Vater und ihrer Großmutter gegenwärtig in einem Dorf in Shimotsuma. Um ihrer Lieblings-Ära trotzdem etwas näher zu kommen, trägt sie in ihrer Freizeit Lolita-Kleider, was sie zur Stammkundin der Boutique Baby, The Stars Shine Bright macht. Doch die Kleider sind nicht billig und um an genügend Geld zu kommen, beschließt Momoko eines Tages, gefälschte Kleidung des Modelabels Versach zu verkaufen. Dies hatte zuvor schon ihr alleinerziehender Vater getan, stellte sich jedoch, seiner Natur entsprechend, zu ungeschickt dabei an und handelte sich einen Haufen Ärger ein.
Eines Tages erhält Momoko einen Brief von Ichigo, die Interesse an der gefälschten Kleidung bekundet und kurze Zeit später auch persönlich bei Momoko zu Hause auftaucht. Doch zu Momokos Entsetzen handelt es sich bei Ichigo um eine „Yankee“, einem burschikosen Mädchen, das einer Biker-Gang angehört. Ichigo ist von den Versach-Stücken total begeistert und taucht fortan regelmäßig bei Momoko auf. Trotz ihrer von Grund auf verschiedenen Charaktere verbringen die zwei Mädchen folgend viel Zeit miteinander, was jedoch ausschließlich auf Ichigos Initiative zurück zu führen ist. Denn Momoko interessiert sich nicht für Freundschaften – weder zu einer Yankee noch zu irgend jemand anderem. In ihren Augen sind solche Beziehungen überbewertet.
Trotzdem begleitet sie Ichigo, als diese sich auf die Suche nach einer berühmten Stickerin macht, denn die Abschiedsfeier ihrer Anführerin Akimi steht kurz bevor und Ichigo möchte sich eine Danksagung auf ihren Mantel sticken lassen. Als sich besagte Stickerin jedoch nirgends ausfindig machen lässt, bietet Momoko ihre Hilfe an, den Mantel zu besticken. Ichigo ist von dem Ergebnis begeistert. - Ebenso der Designer von Momokos Lieblingsboutique, als dieser ebenfalls eine Stickerei entdeckt, die Momoko notgedrungen an ihrer Haube vorgenommen hat. Er bittet sie um ihre Mitarbeit als Stickerin. Kurze Zeit später bekommt Momoko mit, wie Ichigo von ihrer Gang eine „Kampfansage“ gemacht wird. Als Momoko von ihrem Vater erfährt, was das für einen Yankee bedeutet, macht sie sich auf, um Ichigo zur Hilfe zu eilen...
Details
Der Film basiert auf dem Light Novel von Novala Takemoto aus dem Jahre 2002. Eine Manga-Adaption wurde von Yukio Kanesada kreiert.
Regie führte Tetsuya Nakashima, der unter anderem auch für den Film „Geständnisse“ (2010) verantwortlich war sowie für Musikvideos japanischer Popbands wie SMAP und AKB48. Die Musik steuerte Yoko Kanno bei; die Lieder im Vor- und Abspann stammen hingegen von Tommy heavenly6.
„Kamikaze Girls“ zeichnet sich durch viel Slapstick und Pop Art-Elemente sowie starke Charaktere aus. So unterschiedlich die Backgrounds der einzelnen Personen auch sind, führen sie doch alle zueinander und ergänzen sich beispiellos. Sei es die eigensinnige Großmutter, der „tuffige“ Designer, die selbstbewusste Gang-Anführerin oder Ichigos extrem lässiger Schwarm mit Mega-Haartolle: So überzogen manches Verhalten im ersten Moment auch erscheinen mag, weiß der Film trotz allem zu überzeugen – und zu unterhalten.
Das Modelabel Baby, The Stars Shine Bright gibt es übrigens tatsächlich und auch sein Gründer hat den gleichen Namen wie der Designer im Film.
Umsetzung
Bild und Ton sind in sehr guter Qualität, nur in vereinzelten Szenen scheinen offensichtliche Geräusche (das Rascheln einer Plastikplane oder das Klatschen von Wasser auf den Boden) geschluckt worden zu sein.
Die deutsche Synchronisation ist erstaunlich gut gewählt, lediglich die Stimmen für vereinzelte Nebencharaktere wirken ein wenig unpassend.
Die Untertitel, weiß auf schwarz, lassen sich problemlos lesen und erscheinen in einem angenehmen Tempo.
Packung
Die Verpackung besteht aus einer roten DVD-Hülle ohne Wende-Cover. Die Rückseite ist standartmäßig mit einer knappen Inhaltsangabe, sechs Mini-Screenshots und den technischen Angaben versehen.
Extras
Die „Extras“ bestehen aus einem Trailer, der jedoch ohne Worte in Ton und Schrift auskommt und eher wie eine Ansammlung zufällig ausgewählter Szenen erscheint. Der sogenannte „Alternative Trailer“ hingegen hat den typischen Trailer-Charakter, wie man ihn kennt. Die Slideshow besteht aus einer Fotogalerie mit einer gelungenen Auswahl von Bildern aus dem Film, welche musikalisch unterlegt ist.
Fazit!
Ein eigensinniger, aber sehr gelungener Film zweier Welten, die gnadenlos aufeinanderprallen und sich schließlich auf ihre ganz eigene Art und Weise miteinander vereinen. Unterhaltsam, amüsant und gefühlvoll zugleich und trotz der vielen lauten und bunten Szenen gibt es auch immer wieder ruhige Abschnitte, was zu einer gekonnten Symbiose führt.
Nicht nur für Lolita- oder Bosozoku-Fans eine Empfehlung, sondern für jeden, der gerne lacht und auf starke Charaktere setzt.
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